Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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gast und das Revier nach Stettin, so daß die Fahrt vom
Rüden bis hier längere Zeit bisweilen dauerte als von
Bordeaux bis an den Rüden! Die Vertiefung der
Swinemünder Fahrt und des Reviers in größerem Maaßstabe
erschien deshalb nothwendig.
6. Die schlechte Justiz, sie war namentlich nicht prompt und
7. Schwierigkeiten bei Waarenversendungen. Die Danziger
und Hamburger Kaufleute verkauften ihre Waaren auch
6u a6tg.il und durften sie vereinzelt in Fässern verpacken,
was in Stettin verboten war. Eine Handelsgesellschaft
sollte deshalb vas Recht haben nach einer abgehaltenen
Auction die nicht verlausten Waaren nach Polen, Schlesien,
Mähren, Böhmen :c. in ganzen, halben und viertel
Fässern zu verpacken und zu versenden.
In schwedischem Eisen, Leinsamen, Hering und Stockfischen
sollten jedoch von der Gesellschaft keine Geschäfte gemacht
werden, obwohl es der Gesellschaft freistände, diese durch den
Müllroser Kanal zu beziehen.
Der Plan einer solchen Societät fand jedoch weder in
Berlin noch in Breslau Theilnahme, auch in Stettin wurde
man stutzig, weil eine gefährliche Concurrenz gefürchtet wurde.
Man hob zugleich hervor, daß ein Jeder Gelegenheit habe seine
Kapitalien selbstständig anzulegen, ohne einer Gesellschaft sich anzuschließen.
Sonst hätte man Nichts dawider, wenn eine solche
Gesellschaft die Hamburger und Danziger Kausieute verdrängt
und Stettin auf dem frei gewordenen Handelsgebiete sich erhoben
hätte.
Die Staatsregierung begünstigte deshalb einen Plan dieser
Richtung, um durch diesen den Handel zwischen Stettin und
Schlesien zu heben, der bis dahin großenteils in den Händen
der Hamburger lag. Der Plan, welcher naher bestimmt, schließlich
der Staatsregierung vorgelegt wurde, war folgender.
Nach eiyer Erklärung der Breslauer und Berliner Theilnehmer
an der Handlung sollte über die von.ihnen begehrten
Waaren zuerst Kenntniß genommen werden, um diese aus der
ersten Hand und an der Quelle zu kaufen. >