Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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de hertoge quam mit cleuell en wech wed<strong>der</strong> to dem Sunde<br />
und hlli'de <strong>der</strong> rcljjl llyuc nc/' —<br />
Auch in den folgenden Jahren finden wir Barnim in<br />
unablässigen Fehden. Es ist ein wirres, wüstes Treiben ohne<br />
Zweck und Ziri, ohne jeden sittlichen Halt, jeine personliche<br />
Tapferkeit erscheint überall in glänzendem Lichte, das ist. aber<br />
auch Alles, was sich zu seinem Ruhme fortan sagen läßt, wenn<br />
man nicht etwa des etwas naiven Lobes seiner Zeitgenossen, er<br />
yabe „sich ungerne vollgesossen, solches auch von seinem Hofge-<br />
sinde nicht leiden mögen", gedenken will.<br />
Den Lübekern, welche sich ihm zur Zeit seiner traurigen<br />
Vitalienfahrt ganz vorzugsweise feindlich erwiesen hatten und die<br />
er wohl mit Recht nicht aliein für die Zerstörer seiner Schiffe;<br />
son<strong>der</strong>n auch als die Mitveranlaffer des über seine Genossen<br />
durch die Königin Margaretha verhängten schmachvollen Todes<br />
hielt, war schon lange von Barnim Rache geschworen worden;<br />
als daher <strong>der</strong> Gemahl <strong>der</strong> Cousine Agnes, Balthasar von Werle<br />
sich auf Veranlassung König Albrechts wi<strong>der</strong> jene rüstete, schloß<br />
er sich ihm an und sie zogen mit großer Mannschaft gegen die<br />
Stadt; aber die Bürger wi<strong>der</strong>standen unter <strong>der</strong> Leitung ihres<br />
Führers, Jordan Pleskow, so muthvoll und tüchtig <strong>der</strong> andrin-<br />
genden Macht, daß <strong>der</strong> Pommernherzog, obgleich er Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Tapserkeil verrichtete, gänzlich zurückgeschlagen, nur mit Mühe<br />
und schwer verwundet entkam.<br />
Das bei dieser Gelegenheit erlittene Unglück scheint den<br />
Fürsten geistig und körperlich tief gebeugt zu haben; wenigstens<br />
überwand er die Folgen jener Wunde, die eine Brustwunde ge-<br />
wesen zu sein scheint, nicht wie<strong>der</strong>. Sein geschwächter Körper<br />
mußte deßhalb wohl einem Anfalle <strong>der</strong> Pest erliegen, die seit<br />
dem Jahre 1404 in Pommern wüthete. Er starb am 23. Sep-<br />
tember 1405 auf seinem fürstlichen Hofe zu Pütenitz und ward<br />
in <strong>der</strong> Kirche zu Kentz begraben.<br />
Von seiner Gemahlin Veronika, einer Burggrafin von<br />
Nürnberg, <strong>der</strong>en Bru<strong>der</strong> Friedrich spater <strong>der</strong> erste Kurfürst von<br />
Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern geworden ist, hinter-<br />
ließ Herzog Barnim zwei Söhne, Barnim VII. und Wartislav IX.,