Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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1723 bezahlte man bei Versendung von Waaren en grog nach
der Mark und andern Gegenden 1 '/2 p^l- Handlungs-Impost,
von nun an 1751 sollten alle nach Frankfurt gehenden Meß<
guter von dieser Abgabe frei sein. Obwohl die Steuerbehörde
gegen diese Befreiung Protest einlegte, weil die Accise-Kasse Ein-
buße erleiden würde, so erklärte die Oberbehörde unterm 2.
December 1751, man solle auf den zukünftigen größern Vor-
theil mehr als aus den gegenwärtigen geringen Verlust sehen,
die Meßgüter mußten ja beim Eingange Licent und Zoll be-
zahlen und so hätte die Staatskasse auch ohne Handlungs-Im-
post schon Nutzen von den eingehenden Waaren.
Ueber die Spedition russischer Waaren geben folgende
Zahlen einige Aufklärungen:
Von 1742 bis 1751 gingen über
Stettin nach Berlin 474^ Schiffspfund Juchten.
Von 1745 bis 1751 nach Schlesien 6002^
nach Frankfurt 5143Vh
Von den neun Stettiner Empfängern oder Spediteuren
hatte die Firma Frau Schröder allein
spedirt.
11,1921/4 Schiffspfund Juchten
In jene Zeit fallen auch Verhandlungen über die Errich-
tung einer Bank in Stettin.
~ Auf einer am 2. Weihnachtstage 1750 in Berlin abge-
thaltenen Conferenz, welche die Hebung des Handels berieth,
schlug nämlich der Kammerpräsident von Aschersleben aus
Stettin vor, in Stettin eine Assignation-Wechsel- und Leihbank
zu errichten, um dadurch den Handel, den Absah der Manufac-
turen und die Gewerbthätigkeit zu fördern.
Bald gingen die Entwürfe, das Bank-Reglement und die
Bankconvention enthaltend, zur Begutachtung ein, ohne daß diese
für die Interessenten maßgebend sein sollten.
Die Bank - Commissarien erhielten nach dem Entwürfe
gleichen Rang mit den Kriegs- und Domainen-Räthen und der
Bank wurden vorläufig im Seglerhause Räumlichkeiten ange-
wiesen.