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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Handelszweig ausbilden könne und durch welche Mittel<br />

— sei es für ein-, aus- o<strong>der</strong> nur durchgehende Waaren —<br />

ein Fortschritt zu erzielen sei.<br />

Die durch den Magistrat gebildete Commission unterzog<br />

sich <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> angegebenen Fragen.<br />

Nach ihrer Ermitteluug war, was freilich bekannt sein<br />

mußte, die Einfuhr bedeuten<strong>der</strong> als die Ausfuhr, ein Theil des<br />

Imports qing ins Ausland, so daß schon die Versendung dahin,<br />

die Verschiffung, die Steuern, dem Lande Nutzen brachten.<br />

Diesen Vortheil hob man beson<strong>der</strong>s hervor, weil <strong>der</strong> nach<br />

Handels-Bilance die größere Einfuhr als Zeichen eines ungünsti-<br />

gen Verhältnisses zwischen dem, was das Land abgeben und ein-<br />

nehmen konnte, angesehen wurde. Die Commission wünschte<br />

unter An<strong>der</strong>m die Vermehrung <strong>der</strong> Landesmünzen und zwar <strong>der</strong><br />

groben Silber- und Scheidemünze. Es coursirte zu viel fremdes<br />

Geld, namentlich französische Ducaten, man konnte zu den Ri-<br />

messen kein courantes Geld bekommen und das Agio verringerte<br />

den Gewinn. Die Postbehörde hatte verboten einen Brief in<br />

einen an<strong>der</strong>n einzuschließen und sie verlangte doppeltes Porto für<br />

einen eingeschlossenen Wechsel, ein Connoissement, eine Rechnung<br />

o<strong>der</strong> für ein zum Handel damals nothwendiges Bürger-Attest in<br />

Briefen nach Wolgast.<br />

Durch das Verbot einen Brief in einen an<strong>der</strong>n einzulegen<br />

störte man insofern die Handelsverbindungen, als sonst Aufträge<br />

zum Ankauf gewisser Waaren einem Briefe an einen zweiten<br />

Correspondenten beigelegt wurden; wenn <strong>der</strong> Erstere den Auf-<br />

trag nicht ausführen konnte und nach <strong>der</strong> Rückantwort ein<br />

zweiter Brief an einen an<strong>der</strong>n Correspondenten abgesandt wurde,<br />

verstrich leicht bei dem damals so schwerfälligen Postverkehr die<br />

Zeit und die Gelegenheit zum günstigen Einkaufe. Nach dem<br />

Antrage <strong>der</strong> Commission sollte sich die Post mit dem einfachen<br />

Portosatze für Briefe bis zu einem Loth begnügen, wenn auch<br />

Briefe, Wechsel, Connoissemente, Rechnungen eingelegt wären.<br />

Man beschwerte sich außerdem über die Accise und Licent,<br />

namentlich über die ungleichen Satze für einkommende Waaren.<br />

Für gewisse eingehende Waaren mußte <strong>der</strong> Kaufmann sofort den

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