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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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im Stile des Petru?, welche dieselben dichterisch und wissenschaft-<br />

lich feiert, war damals ebenfalls nichts ungewöhnliches, und<br />

woher weiß <strong>der</strong> Kritiker, ob nicht die Worte <strong>der</strong> Bewun<strong>der</strong>ung<br />

für den Kaiser Maximilian und BogiSlaw X. eine wirkliche<br />

Sprache des Herzens waren, galten dock beide Fürsien, <strong>der</strong><br />

eine im weiteren, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e im engeren Kreise als Zierden des<br />

Thrones. Unsere pommerscheu Geschichtsschreiber Kanhow und<br />

Buggcnhagen feiern Vogislaw, Doge und Rath von Venedig<br />

ehrten ihn, und laum läßt es sich an<strong>der</strong>s erklären, daß Petrus<br />

aus Padua, aus dem alten Sihc <strong>der</strong> Gelehrsamkeit unter dem<br />

südlichen Himmel Italiens, aus <strong>der</strong> gebildeten Umgebung lombar-<br />

dischen und vcnctianischen Lebens nach dem Norden in eine wenig<br />

bekannte Universitätsstadt gezogen sei, wenn nicht die Persönlich-<br />

keit BogiSlaw X. einen solchen Eindruck aus ihn gemacht hätte,<br />

wie er ihn am Ansang dcr HepetiUo äo immumtaw ccolskiaium<br />

und in den <strong>der</strong>selben angehängten Gedichten ausspricht. Ich<br />

möchte fast behaupte», daß er diese Dicktungen gerade deshalb<br />

als Anhang zu dieser ersten von ihm in <strong>Greifswald</strong> verfaßten<br />

Schrift abdrucken ließ, um <strong>der</strong> gelehrten Welt seine Uebersiede<br />

lling von Padua nach GrcifSwald zu erllärcn.<br />

Die Vorwürfe hinsichtlich deo Mitgebrachten Kochs und<br />

hinsichtlich des Gedichts: ^6 matrona i^idiconäCä sind geradezu<br />

unbegreiflich. Das letztere ist im Stil dcr römischen Elegtte;<br />

geschrieben und verräth das Wohlgefallen eines ältereu Mannes<br />

an dcr Schönheit <strong>der</strong> Jugend. Das Gedicht enthält lein Wort,<br />

welches Anstoß erregen konnte, eher verrathen einzelne moralische<br />

Entflechtungen das höhere Alter des Dichters. Daß die An<br />

schauuna.cn <strong>der</strong> römischen Elegiler, daß die eingestreuten mytho-<br />

logischen Bil<strong>der</strong> einen Contrast zu dem Charakter dcr nordischen<br />

Hansestädte bilden, ist kein Fehler de? Petrus, son<strong>der</strong>n lag<br />

in jener Zeit, <strong>der</strong>en Poesie sich nach den römischen Mustern<br />

bildete.<br />

Das Urtheil Bartholds ist nur dadurch zu erklären, daß<br />

er den gehässigen Aeußerungen folgte, welche die Amtsgenossen,<br />

des Petrus in das akademische Album enl^lcknelell. Betrachts!,<br />

wir dieselben aber unbefangen, so ergicbt sich, daß die Vorwürfe,

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