Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

185
Pech, Theer, Asche, Farbe-Waaren, Wem, Branntwein, Holz:c.,
überhaupt solche Waaren, welche nicht zu schnell verdarben und
ihr als Pfand in die Hände geliefert werden konnten, mit ^
bis 3/4 ihres Werthes beleihen.
Auf Waaren wie Hering und Leinsamen, welche dem Ver-
derb und einem zu großen Abschlag des Preises ausgesetzt
wären, würde die Bank nur ausnahmsweise und gegen sonstige
Sicherheit Gelder leihen. Auch auf Schiffe und Schiffsparte
in Form der Vodmerey und nach geschehener Assecuranz wollte
sie Geld leihen.
Landgüter und Häuser sollten nicht beliehen werden, weil
die Eintragung ins Hypothekenbuch sehr langsam erfolgte, der
Verkauf Schwierigkeiten hatte und die Gelder überhaupt mobil
bleiben sollten. Sichere Obligationen auf Landgüter und Häuser
sollten aber beliehen werden, wenn die Anleihcr sich in soliäum
verpflichteten.
Die Bank sollte nur von einem Monate bis zu einem
Jahr aus Lombard leihen dürfen, Gelder auf Obligationen und
Pfänder aber verlängert werden, nie aber die Wechsel eine Pro-
longation erfahren. Die Interessen müßten vorausbezahlt aber
unter 1 Monat kein Zins -berechnet werden. Auf Wechsel würden
bei genügender Sicherheit 6 pCt. geliehen, ebenso Wechsel und
Obligationen discontirt.
Auf Verlangen würde ferner Jedem ein Folio in der Bank
gehalten, so daß er auf seinen Namen Etwas empfangen, bezahlen
oder abschreiben konnte.
Alle in Stettin geschlossene, cavirte und bezahlte Wechsel-
briefe sollten per dauco abgeschrieben werden, bei Waaren stände
dies der Entscheidung der Interessenten vorbehalten.
Die volle Actie betrug 500 Thlr. und die Gesammt-
Gründungssumme sollte nach 5 Jahren erst bestimmt werden.
Die Actienzeichnung wurde vom Tage der königlichen Be-
stätigung an auf 5 Jahre ausgedehnt und zwar zahlten die
Interessen 20 pCt. !4 Tage vor Eröffnung der Bank und alle
halbe Jahre erfolgte eine neue Einzahlung von 10 pCt., bis
der ganze Betrag eingezahlt wäre. Die Bank - Commissarii