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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Chor ist seiner Anlage nach ein allerer Bauthcil, und zwar<br />

<strong>der</strong> einzige, welcher gothische Motive zeigt; doch hat auch hier<br />

eine Überarbeitung in <strong>der</strong> Nenaissancezeit stattgefunden. Das<br />

Gewölbe des Chors ist nämlich durch eine kreisförmige Lunette<br />

durchbrochen, welche stylistisch nur als eine Neuerung dieser Zeit,<br />

constructiv aber wohl durch die Annahme zu erklären ist, daß<br />

man das alte Gewölbe wegen Baufälligkeit theilweise abgehoben<br />

und durch ein neues erseht habe. Vielleicht haben dabei die<br />

Zangen schmalen Fenster ihre ursprünglichen Spitzbögen gegen<br />

die mo<strong>der</strong>neren Rundbögen vertauscht. Das Chor überhaupt<br />

scheint sich früher in einem sehr bedenklichen Zustande befunden<br />

zu haben, zu dessen AbHülse umfassende Vorkehrungen getroffen<br />

wurden. So sieht man die unteren Wände durch eine doppelte<br />

Futtermauer verstärkt, welche sich letlnerartig im Halbkreise nach<br />

dem Schiffe zu vorbaucht, offenbar um <strong>der</strong> ganzen Altarnische<br />

mehr Halt zu geben. Auch weiterhin sind die Wände <strong>der</strong> Kirche<br />

bis zu den Enden <strong>der</strong> Kreuzarmo hin mit hohen Stützmauern<br />

umzogen. Die Zeit aber, in welcher diese Anstalten getroffen<br />

wurden, ist aus dem Styl zu erkennen, in dem die Thüren gebil-<br />

det sind, welche jene stützenden Wände durchbrechen. Es war<br />

möglicherweise schon <strong>der</strong> Anfang des sechszehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Wie stimmt nun dies Haus und seine Heschichte zu <strong>der</strong><br />

Ottenkirche, welche uns <strong>der</strong> Abriß zeigt? —<br />

Es ist oben, nach einer ersten flüchtigen Vergleichung <strong>der</strong><br />

beiden Gebäude, gesagt worden, daß dieselben unvereinbar<br />

schienen. Die Schwierigkeit bestand zunächst darin, vie Hallen-<br />

kirche des Kanzelgemäldes mit den nie<strong>der</strong>en Seitenschiffen Der<br />

Zeichnung zu vereinen. Doch wird auf <strong>der</strong> letzteren bci dem<br />

südlichen Seitenschiffe <strong>der</strong> Langseite ausdrücklich bemerkt, daß es<br />

als Wagenhans diene, es war also von dem innern Kirchen-<br />

ranme abgetrennt und gehörte nur scheinbar zur Kirche. Dem<br />

entsprechend war vermuthlich auch die Fortsetzung dieses Schiffs<br />

über den Querbau hinaus von <strong>der</strong> i.meren Kirche acschirdkn-,<br />

auf <strong>der</strong> Nordseite, welche die Zeichnung nicht schen laßt, mag<br />

es ähnlich gewejen sein. Das Hin<strong>der</strong>niß <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Seiten-<br />

schiffe damit wäre beseitigt, und für die Hallcnsüchr mit iku.n

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