Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
209<br />
Banquiers begonnenen russischen Handels durch Etablirung einer<br />
Factorei in Petersburg bezahlen sollten. Für die auf <strong>der</strong> Elbe<br />
nach Preußen eingehenden russischen Waaren sollte zur Gleich-<br />
stellung mit dem O<strong>der</strong>cours 8 pCt. erhoben werden.<br />
Außer dem angeblichen durch Fremden zu zahlenden höhe-<br />
rem Zolle und dem hierdurch entstehenden Nutzen für die Staats-<br />
lasse verpflichtete sich die genannte Firma für l5,Wl) Thaler<br />
königliches Porzelan nach Rußland zu verlaufen und dasselbe<br />
nach den herkömmlichen en ßro8 Preisen mit Rabatt zu bezahlen.<br />
Die Schifffahrt unter preußischer Flagge wollten die Banquiers<br />
beson<strong>der</strong>s ,,poussiren" und so dem Lande Nutzen schaffen.<br />
Gegen diese Begünstigung einer Handlung erhob sich jedoch<br />
Wi<strong>der</strong>spruch, da zugleich <strong>der</strong> Transito - Handel über Stettin<br />
leiden mußte. Sollten durch Steigerung <strong>der</strong> Zölle die Staats-<br />
Einnahmen sich angeblich vergrößern, so zeigte sich bald, daß<br />
die bereits längere Zeit über Stettin für fremde Rechnung be-<br />
zogenen Waaren einen neuen Handelsweg einschlugen. 1764 und<br />
l765 kamen 12 preußische Schiffe aus Rußland, 1764, s,<br />
l765, 4 mit russischen Waaren in Stettin an, welche ungefähr<br />
'/5. des Imports vermittelten. Dagegen liefen 56 fremde Schiffe<br />
in beiden Jahren von Petersburg in Stettin ein. Die Fracht für<br />
die preußischen Schiffe nach Abzug <strong>der</strong> Unkosten berechnete man<br />
auf 4M)0 Thlr., die 5 6 fremden Schiffe bezahlten an Ungeld<br />
ini Swinemün<strong>der</strong> Hafen an Last-, Tief- und Ungeld in Stettin<br />
12^4 Thlr. 6 Ggr., an Zehrungs- und Ballastkosten pro Schiff<br />
zu 60 Thlr. berechnet, verbrauchten die 28 Schiffe für jedes<br />
Jahr 168l) Thlr. und außer den Kahnfrachten für Weiterbe-<br />
för<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Güter wies man nach, wie durch den Schweigger-<br />
schen Handclsplan eine Vermin<strong>der</strong>ung des Imports also auch<br />
eine Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schifffahrt eintreten muffe.<br />
Auch <strong>der</strong> Handel Schlesiens mit Rußland mußte leiden,<br />
wenn alle nach Schlesien gehenden Waaren, falls solche von dem<br />
Schweiggerschen (lomtoir in Petersburg nicht abgesandt wurden,<br />
2 pCt. zum Betriebe dieser Handlung bezahlen sollten. Schlesien<br />
trieb damals zu Lande und zu Wasser Handel mit Rußland.<br />
Die Ruffen kamen nämlich nach Breslau theils mit<br />
14