31.12.2012 Aufrufe

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

125<br />

Namentlich ist die große Zeit dabei bedacht worden, welche <strong>der</strong><br />

Norden die Zeit <strong>der</strong> Reformation, <strong>der</strong> Süden aber die Epoche<br />

<strong>der</strong> Renaissance nennt. Frauenbildnisse fehlen in dieser Abthei-<br />

lung ganz, doch darf man daraus nicht schließen, daß dies in<br />

Sammlungen <strong>der</strong> Art die Regel war. Auf die Wahl <strong>der</strong> Per-<br />

sonen darf man überhaupt kein großes Gewicht legen und daraus<br />

bestimmte Schlüsse auf die Sinnesrichtung des Besitzers ziehen.<br />

Wenigstens sind mancherlei Zufälligkeiten als mitwirkende Ursachen<br />

nicht außer Acht zu lassen. Im Allgemeinen folgte man wohl<br />

überall dem Florentiner Muster - äataloge, und nahm was zu<br />

bekommen war. So finden wir auch in unserm Verzeichnis<br />

die Familienbildnisse abgerechnet, nur wenige Portraits, die nicht<br />

auch in den Uffizien vorhanden sind.<br />

Dieser Einschränkungen ungeachtet mag es nicht ohne In-<br />

teresse sein, die Bildnisse näher zu classificiren. Von den<br />

90—100, die hier zur Sprache kommen, gehören etwa 40—50,<br />

also die Hälfte, <strong>der</strong> Reformationszelt an. Zwei große Mittel-<br />

punkte treten unter ihnen hervor, Kaiser Carl und die Familie<br />

<strong>der</strong> Medicäer. Aber auch bei dem ersteren handelt es sich nicht<br />

ulll Deutschland und die Reformation, son<strong>der</strong>n um Italien und<br />

die Habsburgische Macht, ein deutlicher Hinweis aus den letzten<br />

Ursprung unsres Verzeichnisses. Das Fürstenthum ist ini Ganzen<br />

mit 24 Bildnissen vertreten, von denen aber nur etwa 12 die<br />

Namen bedeuten<strong>der</strong> Menschen tragen. Eben so viele Nummern<br />

wie die Fürsten zahlen zusammen die Staatsmänner und Gene-<br />

rale, doch überwiegen die letzteren. Den Staatsmännern nahe<br />

kommen an Zahl die Dichter, während die Gelehrten, etwa zwölf<br />

Nummern, wenig hinter den Feldherren zurückbleiben. Die Kunst<br />

ist nur mit einem Paar Namen vertreten, eben so die Theologie,<br />

wenn man nicht etwa die Päpste hier mitzählen will. Im<br />

Geist jMer Zeit sind sie zu den Fürsten zu rechnen, und die<br />

vornehmsten unter diesen. Die sieben Bildnisse von Päpsten,<br />

welche die Sammlung zählt, erscheinen somit numerisch im rechten<br />

Verhältniß zu ihrer Bedeutung. Im übrigen ist, wie man<br />

sieht, die Vertretung <strong>der</strong> einzelnen Stände durchaus nicht in<br />

Uebereinstimmung mit Herzog Philipps bekannter Sinnesrichtung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!