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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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sich die Münzen immer medr und mebr. Die Groschen und<br />

die Sechspfennigstücke waren lnnnenllich im Verkehre sehr un-<br />

bequem und ein starker Mensch tonnte kaum einen Sack mit<br />

hun<strong>der</strong>t Thalern tragen. Wie nachlheilig dl.' siechten Münzen<br />

auf den Wechselcours einwirkten, haben wir oben beim ersten<br />

Bankproject auseinan<strong>der</strong>gesetzt An, berüchcigsten war das<br />

Kriegsgeld.<br />

Der bekannte Berliner Kaufmann Ephraim, <strong>der</strong> die<br />

Münze gepachter, ließ jährlich eine große Menge goldener und<br />

silberner Münzsorten von sehr verschiedenem Gedalc mit verschie-<br />

denen Stempeln prägen, Da die Pacht sich von Jahr zu Jahr,<br />

endlich bis auf 7 Millionen Reichsthaler steigerte, so folgten ent-<br />

sprechende Maßregeln, um diese Summe herauszuschlagen. Den<br />

Anfang machte man mit <strong>der</strong> Prägung von sachsischen Gold- und<br />

Silberstücken, auf die man, um jeden Verdacht zu entfernen,<br />

die Jahreszahl 1758 setzte; hernach benutzte man mecklenburgische<br />

und bernburgische Stempel, wozu man die Erlaubniß vom Für-<br />

sten letzteren Landes erkauft hatte. Mit jedem Jahre wurde<br />

das Geld schlechter, so daß zuletzt <strong>der</strong> wirkliche Werth <strong>der</strong><br />

Augustd'or !V>2 Thlr. gutes Hilbergelo betrug. Alle um die<br />

Wette in Hessen, Braunschweig, Schwedisch Pommern, ja so-<br />

gar in Birmingham geprägten Münzen, Heckmunzen genannt,<br />

beför<strong>der</strong>ten durch ihren Umlauf außerordentlich Handel und Ge<<br />

werbe, denn die Verschlechterung des Geldes wurde im Inlande<br />

nicht sogleich entdeckt und es waren scholl einige Millionen aus-<br />

gegeben, ehe <strong>der</strong> große Haufe eine Verän<strong>der</strong>ung muthmaßte. Nur<br />

Hamburg ließ sich nicht tauschen, es schätzt.' jeoe fremde Münze<br />

nur nach ihrem Silberwerth.<br />

In Holland schlug man eine satyrische Schaumünze, welche<br />

eine Audienz zwischen Friedrich und Münz-Ephraim darstellte,<br />

dem <strong>der</strong> König die Wangen streichelte. Die Inschrift lautete:<br />

,,Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Woblgefallcn habe!"*)<br />

Die schlechten sächsischen Drittel- (Acklaroschen-) Stücke<br />

Vergleiche Geschichte des Ijäbrigeü Krieges von Ärchenbolz,

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