Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
- TAGS
- evaluation
- infas
- www.infas.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
152<br />
und jüngst auch Schwierigkeiten, die gesetzlich geän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />
für Jugendliche in <strong>der</strong> Leistungsbearbeitung umzusetzen, geben ein beredtes<br />
Zeugnis von den nach wie vor ungelösten Softwareproblemen, welche die Effektivität<br />
und Effizienz <strong>der</strong> Leistungsbearbeitung beeinträchtigen.<br />
8.2.2 Persönlicher Ansprechpartner<br />
Wie in den Eingangsbemerkungen bereits ausgeführt, haben sich mit dem Inkrafttreten<br />
des SGB II die Schwerpunkte <strong>der</strong> politischen Zielsetzung verlagert. War das<br />
alte Bundessozialhilfegesetz noch stark vom Gedanken <strong>der</strong> materiellen Lebenssicherung<br />
geprägt, richtet das SGB II sein Leistungsspektrum in erster Linie auf die<br />
Verselbständigung <strong>der</strong> Hilfebezieher durch Integration in Arbeit aus. Neben den<br />
materiellen Hilfeleistungen verweist ein Passus explizit auf „Dienstleistungen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
durch Information, Beratung und umfassende Unterstützung durch einen<br />
persönlichen Ansprechpartner mit dem Ziel <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in Arbeit“ (§ 4 Abs. 1<br />
Satz 1 SGB II).<br />
Anbindend an positive Erfahrungen mit dem Fallmanagement bei <strong>der</strong> Betreuung<br />
von Hilfeempfängern sieht das SGB II einen „persönlichen Ansprechpartner“ vor,<br />
<strong>der</strong> für jeden erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und die mit ihm in einer Bedarfsgemeinschaft<br />
Lebenden durch die Agentur für Arbeit benannt werden soll (§ 14 Satz 2<br />
SGB II). Die Funktion des persönlichen Ansprechpartners beschreibt die Bundesagentur<br />
für Arbeit als Lotsen im Sozialsystem und arbeitsmarktorientierte Integrationsfachkraft.<br />
83 Er soll sich auf eine möglichst rasche bewerberorientierte Arbeits-<br />
bzw. Ausbildungsvermittlung konzentrieren. Bei sozialen Fragestellungen und Problemen<br />
verweist er auf die vorhandenen Netzwerke und prüft, ob gegebenenfalls die<br />
Einschaltung eines Fallmanagers erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Der persönliche Ansprechpartner hat nach Gesetz und Konzeption <strong>der</strong> ARGEn also<br />
eine zentrale Funktion bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in Arbeit, für die Bereitstellung<br />
von vermittlungsunterstützendem Fallmanagement sowie für Angebote <strong>der</strong> psychosozialen<br />
Betreuung und Beratung. Diese Funktion war allerdings auch im Frühjahr<br />
2006 erst für einen Teil <strong>der</strong> Arbeitslosen im Rechtskreis des SGB II realisiert. Nur rd.<br />
50 Prozent <strong>der</strong> befragten Kunden geben an, einen festen Ansprechpartner in <strong>der</strong><br />
ARGE zu haben (Übersicht 8.2).<br />
83 Bundesagentur für Arbeit: Kompendium: Aktive Arbeitsmarktpolitik nach dem SGB II. Nürnberg: 1. Auflage September<br />
2004, S. 9; vgl. dazu auch die Ausführungen im Bericht 2006 des Arbeitspakets 1a: WZB/infas: 2006, Kap. 6.