Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
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beitslosen ARGE-Kunden die Situation verbessert. Es ist allerdings bemerkenswert,<br />
dass immer noch die Hälfte <strong>der</strong> betreuten Arbeitslosen keinen für sie erkennbaren<br />
persönlichen Ansprechpartner hat.<br />
8.2.3 Arbeitsmarktorientierte Beratung und Aktivierung<br />
Die Neuausrichtung <strong>der</strong> Betreuung und beruflichen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung von Hilfebeziehern<br />
steht politisch unter dem Motto „För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n“. Damit ist die<br />
Vorstellung verbunden, dass durch eine optimale Beratung und Betreuung, aber<br />
auch durch eine größere Verbindlichkeit die Chancen einer (Wie<strong>der</strong>-)Einglie<strong>der</strong>ung<br />
in Arbeit verbessert werden. Modellprojekte wie MoZArT haben in <strong>der</strong> Tat gezeigt,<br />
dass durch das Zusammenwirken von arbeitsmarktorientierten Einglie<strong>der</strong>ungsbemühungen<br />
und am Bewerber orientiertem Abbau von Vermittlungshemmnissen ein<br />
Plus an Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungen zu erreichen ist. 84 Der Verbindung von vermittelnden<br />
Aktivitäten und einer sozialen Betreuung misst das SGB II deswegen ein großes<br />
Gewicht bei.<br />
Bei <strong>der</strong> ersten Querschnittbefragung <strong>der</strong> ARGE-Kunden vor einem Jahr war erst ein<br />
Teil <strong>der</strong> Kunden in den Genuss einer intensiveren Betreuung gekommen. Damals<br />
hatten zwar 84 Prozent nach eigenem Bekunden die ARGE aufgesucht, davon hatten<br />
allerdings 23 Prozent bis zum Interview noch kein intensives Einzelgespräch<br />
über ihre Belange und die ihrer Bedarfsgemeinschaft geführt. Rund ein Drittel <strong>der</strong><br />
Arbeitslosen hatte ein Gespräch, rd. 19 Prozent hatten zwei und 23 Prozent drei<br />
und mehr Gespräche.<br />
Die Betreuungssituation hat sich seit 2005 spürbar verbessert. Die im April und Mai<br />
2006 befragten Arbeitslosen im Rechtskreis des SGB II hatten nahezu alle einen Besuch<br />
bei ihrer ARGE. Davon hatten zwar 14 Prozent noch kein intensives Einzelgespräch.<br />
Knapp ein Drittel hatte jedoch ein bis zwei solcher Gespräche und 53 Prozent<br />
drei und mehr Betreuungsgespräche. Die Betreuungsdichte hat also gegenüber<br />
dem Vorjahr deutlich zugenommen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bei jungen Menschen besteht inzwischen eine hohe Kontaktdichte: 72<br />
Prozent hatten schon drei und mehr intensive Beratungen und knapp ein Viertel<br />
zumindest ein bis zwei solcher Gespräche. Das Ziel einer intensiven Betreuung Jugendlicher<br />
wird anhand dieser altersspezifischen Daten ganz deutlich. 85<br />
84 Vgl. u.a. Hess u.a. 2004.<br />
85 Die Ergebnisse stimmen insofern mit den Angaben <strong>der</strong> ARGEn überein, die im Rahmen des Arbeitspakets 1a befragt<br />
wurden. Der angezielte Betreuungsschlüssel ist im Bereich U25 für Jugendliche zum Greifen nahe. Vgl. WZB/infas 2006,<br />
Kap. 6.3.5.