Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
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157<br />
Aktivierung, einer ganzheitlichen Betreuung und <strong>der</strong> Minimierung von Vermittlungshemmnissen<br />
zusammen. Bei <strong>der</strong> Planung und Ausformulierung des SGB II<br />
spielte deshalb die Zusammenführung von Vermittlungsaktivitäten mit psychosozialen<br />
Betreuungselementen zum Abbau von Vermittlungshemmnissen, die in <strong>der</strong> Person<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaft Langzeitarbeitsloser liegen, eine zentrale Rolle.<br />
Die Verbindung <strong>der</strong> klassischen arbeitsmarktpolitischen Vermittlungsinstrumente<br />
mit sozialbetreuerischen Leistungen, die in <strong>der</strong> Trägerschaft <strong>der</strong> Kommunen liegen,<br />
ist eine <strong>der</strong> Neuerungen, die im SGB II angelegt sind. Die unterstützenden Einglie<strong>der</strong>ungsleistungen<br />
setzen an den beson<strong>der</strong>en Problemlagen des Einzelfalls an.<br />
Nachdrücklich nennt das Gesetz insbeson<strong>der</strong>e die Betreuung min<strong>der</strong>jähriger o<strong>der</strong><br />
behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong>, die häusliche Pflege von Angehörigen, die Schuldnerberatung,<br />
die psychosoziale Betreuung sowie die Suchtberatung (§ 16 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1-4<br />
SGB II). 86<br />
Inwieweit werden die sozialen und individuellen Hemmnisse im Beratungsprozess<br />
thematisiert? Wie haben sich die unterstützenden Einglie<strong>der</strong>ungsaktivitäten im Vergleich<br />
zum Vorjahr entwickelt? Rund 16 Monate nach dem formalen Start <strong>der</strong><br />
SGB II-Träger finden auch die psychosozialen Vermittlungshemmnisse größeren<br />
Nachhall in <strong>der</strong> Beratung als vor einem Jahr. Elf Prozent <strong>der</strong> arbeitslos gemeldeten,<br />
erwerbsfähigen Hilfebedürftigen berichten davon, dass über Schuldenprobleme<br />
und den Besuch einer Schuldnerberatung gesprochen wurde. Bei Männern ist dies<br />
häufiger ein Thema (13 Prozent) als bei Frauen (acht Prozent). Insbeson<strong>der</strong>e für Geschiedene<br />
(13 Prozent), getrennt Lebende (14 Prozent) und speziell auch für verwitwete<br />
Hilfebezieher (23 Prozent) ist die Entschuldung ein Thema <strong>der</strong> integrationsunterstützenden<br />
Beratung. Bemerkenswert ist, dass dies bereits bei 12 Prozent <strong>der</strong><br />
Jugendlichen ein vermittlungsrelevantes Thema ist.<br />
Über die Möglichkeit, eine Kin<strong>der</strong>betreuung zu bekommen, um damit Zeit für die<br />
Aufnahme o<strong>der</strong> Beendigung einer Ausbildung o<strong>der</strong> Erwerbstätigkeit zu gewinnen,<br />
haben sich neun Prozent <strong>der</strong> arbeitslosen ARGE-Kunden informiert. Erwartungsgemäß<br />
sind Fragen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung häufiger ein Thema für Frauen (elf Prozent)<br />
und vor allem für Alleinerziehende (25 Prozent) und vom Partner getrennt Lebende<br />
(14 Prozent). Bemerkenswert ist <strong>der</strong> hohe Anteil Betroffener bei jungen HochschulabsolventInnen<br />
(15 Prozent).<br />
Über die Suche nach günstigerem Wohnraum wurde im Frühjahr 2005 mit rd. sieben<br />
Prozent <strong>der</strong> Kunden gesprochen. Dieser Anteil hat sich 2006 auf zehn Prozent<br />
erhöht. Insbeson<strong>der</strong>e für Geschiedene, vom Partner getrennt Lebende und Verwitwete<br />
ist die Wohnungsfrage überdurchschnittlich häufig ein Thema. Regionaleffek-<br />
86 Diese Leistungen werden von 20 Prozent <strong>der</strong> ARGEn vorgehalten. Die Übrigen schicken ihre Kunden zu Dritten, oftmals<br />
„armen Trägern“, die mit <strong>der</strong> Wahrnehmung dieser kommunalen Aufgaben beauftragt sind. Vgl. WZB/infas 2006, Kap.<br />
6.2.4.