Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
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189<br />
1994). 99 Von den sich daraus ergebenden theoretisch 441x10=4.410 Schichten sind<br />
de facto nur 1.520 besetzt. Die verfügbaren Telefonnummern werden also zunächst<br />
auf diese 1.520 Schicht verteilt.<br />
Für die Ziehung wird dann die Anzahl <strong>der</strong> auszuwählenden Telefonnummern pro<br />
Schichtungszelle ermittelt, um eine bevölkerungsrepräsentative Abbildung zu erhalten.<br />
Hierbei ergeben sich Erwartungswerte für die Zellenbesetzung, die in <strong>der</strong> Regel<br />
Nachkommastellen aufweisen. 100 Zusätzlich zielt die Allokation auf möglichst geringe<br />
Abweichungen <strong>der</strong> Stichprobe hinsichtlich <strong>der</strong> Kombination von Regierungsbezirk<br />
und BIK-Gemeindegrößenklasse sowie <strong>der</strong> Kombination von Bundesland und BIK-<br />
Gemeindegrößenklasse. Diese Stratifizierung führt dazu, dass die gewonnene<br />
Stichprobe die Grundgesamtheit nach diesen Merkmalen wi<strong>der</strong>spiegelt. Innerhalb<br />
<strong>der</strong> Zellen werden die Telefonnummern für die Stichprobe – entsprechend <strong>der</strong><br />
durch die Allokation ermittelten Verteilung – zufällig ausgewählt, wobei sowohl eingetragene<br />
als auch generierte Telefonnummern in die Stichprobe gelangen.<br />
Durch das oben beschriebene Verfahren wird eine Haushaltsstichprobe gezogen.<br />
Um die zu befragende Person im Haushalt zu ermitteln, ist oftmals ein zweiter Auswahlschritt<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Gibt es nämlich mehr als eine Zielperson im Haushalt, gilt<br />
es nun noch eine Auswahl <strong>der</strong> zu befragenden Personen vorzunehmen. Unter allen<br />
Haushaltsmitglie<strong>der</strong>n, die <strong>zur</strong> Grundgesamtheit zählen, muss die zu befragende<br />
Person ebenfalls nach einem Zufallsprinzip ausgewählt werden. Diese Auswahl muss<br />
einfach, nachvollziehbar und kontrollierbar sein. Ohne diese Kontrolle in schnell<br />
durchzuführenden Studien neigen Interviewer leicht dazu, denjenigen auszuwählen,<br />
<strong>der</strong> gerade an den Apparat gekommen ist. Um diese systematischen Auswahleffekte<br />
zu vermeiden, ist eine genaue Kontrolle dieses Auswahlschritts erfor<strong>der</strong>lich. infas<br />
hat gute Erfahrungen mit dem Geburtstagsauswahlverfahren und hat dieses Verfahren<br />
in dieser Untersuchung angewendet. In die Auswahl gelangen alle Haushaltsmitglie<strong>der</strong>,<br />
die das entsprechende Mindestalter haben. Befragt wird dann diejenige<br />
Person, die als letztes Geburtstag hatte. In <strong>der</strong> Literatur wird diese Vorgehensweise<br />
als „Last-Birthday-Methode“ diskutiert 101 .<br />
99<br />
Behrens, K. (1994): Schichtung und Gewichtung - Verbesserung <strong>der</strong> regionalen Repräsentanz. In: S. Gabler/J. H. P. Hoffmeyer-Zlotnik/D.<br />
Krebs (Hrsg.): Gewichtung in <strong>der</strong> Umfragepraxis. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 27-41.<br />
100<br />
Die Nachkommastellen innerhalb <strong>der</strong> Zellenbesetzung werden wie bei ADM-Haushaltsstichproben über spezielle Allokationsverfahren<br />
zufällig gerundet (siehe: Cox 1987; Mierbach/Schmitt 1995)100, sodass sich ganzzahlige Besetzungszahlen<br />
für die Schichten <strong>der</strong> Kombination aus Kreisen und BIK-Gemeindegrößenklassen ergeben. (Cox, L. H. (1987): A Constructive<br />
Procedure for Unbased Controlled Rounding. In: Journal of the American Statistical Association, Vol. 82, No. 398,S.<br />
520-524 und: Mierbach, J., Schmitt, K.U.(1995): Bestimmung von aggregierten mikrogeographischen Bereichen/Optimierung<br />
von mehrfach geschichteten Stichprobenmodellen. Anwendungen in <strong>der</strong> Umfrageforschung. Diplomarbeit/<br />
Fachhochschule Köln/Fachbereich Informatik (Unterstützung durch infas GmbH).<br />
101<br />
Siehe: Kish, L. Survey sampling. New York: Wiley Sons (1965).