Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge ... - Infas
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gravierend aus und es ist im Verlauf <strong>der</strong> drei Messzeitpunkte eher eine Angleichung<br />
in den Einschätzungen festzustellen.<br />
Ein differenzierendes Kriterium, das offensichtlich die Kontaktstruktur <strong>der</strong> Betriebe<br />
<strong>zur</strong> Arbeitsagentur bestimmt, ist die Größe des Betriebs. Pauschal gilt: Je größer<br />
<strong>der</strong> Betrieb, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass in den letzten 12 Monaten<br />
ein Kontakt <strong>zur</strong> zuständigen Arbeitsagentur bestanden hat. Diese Wahrscheinlichkeit<br />
ist generell für Betriebe in Ostdeutschland ein wenig höher als für Betriebe in<br />
Westdeutschland. Beispielsweise haben Kleinstbetriebe in Westdeutschland mit nur<br />
1-4 Beschäftigten bei <strong>der</strong> Erhebung 2006 nur zu knapp 32 Prozent Kontakt <strong>zur</strong> zuständigen<br />
Arbeitsagentur (Betriebe in Ostdeutschland: 39 Prozent), während die<br />
klassischen Klein- und Mittelbetriebe (5-200 Beschäftigte) in Westdeutschland <strong>zur</strong><br />
Hälfte Kontakt <strong>zur</strong> Agentur hatten (Ostdeutschland: 60 Prozent). Am engsten ist <strong>der</strong><br />
Kontakt bei großen Betrieben (über 200 Beschäftigte 56 ). Betriebe dieser Größenordnung<br />
hatten in Westdeutschland bei <strong>der</strong> Messung 2006 zu 83 Prozent Kontakt<br />
<strong>zur</strong> Agentur (Ostdeutschland: sogar 91 Prozent).<br />
In diesem Zusammenhang ist interessant, ein wenig genauer auf die Initiatoren des<br />
Kontakts zu schauen, weil hier <strong>der</strong> alles dominierende, differenzierende Effekt <strong>der</strong><br />
Betriebsgrößenklasse wirksam ist. Die Analyse zeigt eine doppelte Tendenz. Einerseits<br />
wird seitens <strong>der</strong> Agenturen eher Kontakt mit größeren und großen Unternehmen<br />
aufgenommen und an<strong>der</strong>erseits steigt die Initiative <strong>der</strong> Betriebe in ihrer Kontaktaufnahme<br />
<strong>zur</strong> Agentur linear mit <strong>der</strong> Größe des Betriebs. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />
größten Betriebe (200 und mehr Beschäftigte) entfallen in Westdeutschland 65 Prozent<br />
<strong>der</strong> Kontakte <strong>zur</strong> Agentur auf die Initiative des Betriebs und 19 Prozent sind<br />
auf die Aktivitäten <strong>der</strong> Agentur <strong>zur</strong>ückzuführen (Ostdeutschland: 75 Prozent aufgrund<br />
Initiative Betrieb und 15 Prozent aufgrund Initiative Agentur).<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite stehen die Kleinstbetriebe 57 , die zu 68 Prozent gar keinen<br />
Kontakt haben und wenn ein Kontakt zustande kommt, dann nur zu 22 Prozent aufgrund<br />
<strong>der</strong> Initiative des Betriebs. Interessant ist die mittlere Gruppe <strong>der</strong> KMU’s in<br />
Ostdeutschland (Betriebe mit 10-200 Beschäftigten): 39 Prozent haben keinerlei<br />
Kontakt zu den Agenturen, 52 Prozent <strong>der</strong> Betriebe haben Kontakt aufgrund von<br />
Aktivitäten des Betriebs und nur acht Prozent pflegen diesen Kontakt wegen <strong>der</strong><br />
Initiative <strong>der</strong> Agenturen.<br />
Die engsten Kontakte <strong>zur</strong> Agentur haben also die großen Betriebe, die in erster<br />
Linie durch den Betrieb selber und erst in zweiter Linie durch Aktivitäten <strong>der</strong> Agenturen<br />
zustande kommen. In Ostdeutschland sind die Betriebe in dieser Hinsicht ein<br />
56 Die mittlere Betriebsgröße in dieser Betriebsgrößenklasse liegt bei 1.087 Beschäftigten (min: 200, max.: 35.500 Beschäf-<br />
tigte).<br />
57 Sie haben bis zu neun Beschäftigte.