Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin
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(x) Bei MV steht in diesen Fällen das finite Verb in <strong>ein</strong>geleiteten<br />
Nebensätzen nicht wie üblich am Ende des Satzes, sondern vor<br />
den infiniten Verbformen.<br />
*…daß sie ihn sehen können/müssen/dürfen/sollen/wollen/mögen<br />
hat.<br />
…daß sie ihn sehen hat können/müssen/dürfen/sollen/wollen/mögen.<br />
(xi) Bei MV ist bei analytisch gebildeten Formen sowie in<br />
<strong>ein</strong>geleitetet Nebensätzen k<strong>ein</strong>e Extraposition der<br />
Infinitivkonstruktion möglich.<br />
*…daß<br />
sehen.<br />
sie ihn hat können/müssen/dürfen/sollen/wollen/mögen<br />
*Sie hat ihn können/müssen/dürfen/sollen/wollen/mögen sehen.<br />
(xii) Die MV weisen <strong>ein</strong>e spezifische Semantik auf.<br />
Die in (i) angeführten morphologischen Besonderheiten verdanken die<br />
<strong>Modalverben</strong> ihren präteritopräsentischem Charakter, dem zufolge sie<br />
ursprünglich starke Präteritumformen bildeten, aber im Laufe der<br />
Sprachgeschichte als Präsensformen umgedeutet wurden, und sich ihr<br />
Paradigma mit neuen Formen für Präteritum, Perfekt,… auffüllte. Um genau<br />
zu s<strong>ein</strong>, entstammen aber nicht alle sechs Lexeme dieser Gruppe: wollen<br />
ging aus <strong>ein</strong>er alten Optativform hervor und glich sich lautlich und<br />
morphologisch an die Präteritopräsentia an.<br />
Dieses Bündel an morphologischen Merkmalen (i) stellt sich nun insofern<br />
schon als problematisch heraus, da es nicht <strong>ein</strong>mal für jene sechs Lexeme<br />
Gültigkeit hat, die herkömmlich als MV aufgefaßt werden. Für wollen treffen<br />
nur die ersten beiden dieser Kriterien zu, für sollen gar nur das erste.<br />
Bemerkenswert an dieser Stelle ist, daß das Präteritopräsens sollen sich<br />
noch markierter verhält als das Nicht-Präteritopräsens wollen.<br />
Dieses Merkmalsbündel (i) besitzt aber insofern Relevanz, da es diese<br />
sechs Verben mehr oder minder von den meisten Verben deutlich abhebt. Im<br />
Mittelenglischen trug diese morphologische Abgrenzung der sich<br />
herausbildenden <strong>Modalverben</strong> sogar erheblich dazu bei, daß sie <strong>ein</strong>e Reihe<br />
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