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Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin

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1955/57: 76ff.), am besten als Eigenschaft des Phänomens Kohärenz<br />

beschreiben.<br />

Weiter zu Wurmbrand (1999, 2001) und ihrer Darstellung des<br />

Skopusverhaltens von Quantoren bei MV. Sie untersucht darin vor allem<br />

zwei Belange: Einerseits das Skopusverhältnis zwischen Subjekt und finitem<br />

MV und andererseits das Skopusverhältnis zwischen Matrixsubjekt und<br />

<strong>ein</strong>gebetteten Objekt. Zum Ersten erklärt sie anhand des Englischen<br />

Ambiguitäten des Subjektsskopus die bei allen MV-Konstruktionen auftreten.<br />

Im Deutschen sch<strong>ein</strong>t sich die Sache ganz genauso zu verhalten:<br />

(40) Zwei österreichische Schifahrer müssen im nächsten Rennen<br />

<strong>ein</strong>en Podestplatz erreichen. (Beispiel in Analogie zu Susi<br />

Wurmbrand 1999 17a, Übersetzung JM)<br />

i. Es ist notwendig, daß zwei Österreicher im nächsten Rennen <strong>ein</strong>en<br />

Podestplatz erreichen.<br />

ii. Es gibt zwei Österreicher und für jeden von ihnen ist es notwendig,<br />

<strong>ein</strong>en Podestplatz zu erreichen.<br />

In Interpretation (i) hat das MV Skopus über Subjekt, und wird im Hinblick<br />

auf das Subjekt ”niederer Skopus” bezeichnet. Im Gegensatz dazu hat in (ii)<br />

das Subjekt Skopus über MV, woraus sich die Bezeichnung ”hoher Skopus”<br />

ableitet. Wurmbrand weist nun daraufhin, daß <strong>ein</strong>e solche Ambiguität, wie sie<br />

in (40) vorliegt, in Kontrollkonstruktionen nie zum Vorsch<strong>ein</strong> kommt:<br />

(41) Ein Österreicher versucht morgen das Rennen zu gewinnen.<br />

(42) Ein Österreicher will morgen das Rennen gewinnen.<br />

Kontrolle erlaubt nur den hohen Skopus des Subjekts, das heißt das<br />

Subjekt muß das Prädikat immer c-kommandieren und nicht umgekehrt. Die<br />

Ambiguität ist Wurmbrand (1999, 2001) zufolge Ergebnis der<br />

Subjektsanhebung: Der niedere Skopus ist darauf zurückzuführen, daß das<br />

Subjekt an s<strong>ein</strong>er Basisstelle <strong>ein</strong>e Spur hinterläßt, die vom Prädikat ckommandiert<br />

wird. Der hohe Skopus wird durch die Anhebung des Subjekts<br />

vor das Prädikat ermöglicht, wodurch es dieses auch c-kommandiert. Auf<br />

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