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Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin

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Zusammenfassung.<br />

Auf der Suche nach den semantischen Wesensmerkmalen der MV, stellte<br />

sich heraus, daß sie an sich stativ hinsichtlich ihrer Aktionsart sind,<br />

zumindest DMV sowohl perfektive als auch imperfektive Infinitivkomplemente<br />

<strong>ein</strong>betten und unabhängig von deren Aktionsart Präsens- oder Futurbezug<br />

aufweisen können. 29 Das Wesen der MV sch<strong>ein</strong>t aber in ihrer<br />

Polyfunktionalität zu liegen, die aussagt, daß jedes MV sowohl als DMV als<br />

auch als EMV auftreten kann. Diese Ansicht vertritt auch Reis (2001). Diese<br />

Polyfunktionalität bildet <strong>ein</strong> Privileg <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en Gruppe, derer die MV<br />

sämtlich Teil sind. Insofern stellt diese <strong>ein</strong> Merkmal dar, anhand dessen die<br />

beobachteten sieben Lexeme weitgehend von der großen Masse an Verben<br />

isoliert werden können. Offensichtlich korreliert diese Polyfunktionalität auch<br />

mit den syntaktischen Eigenheiten der MV. Doch bevor wir uns ausführlich<br />

mit dem möglichen Einfluß der Syntax auf die Polyfunktionalität beschäftigen,<br />

widmen wir uns noch der Frage, wie wir mit den beiden offensichtlich<br />

polyfunktionalen Lexemen (nicht) brauchen und werden verfahren sollen.<br />

1.4 Polyfunktionalität als konstituierendes Merkmal?<br />

Die meisten der <strong>ein</strong>gangs in 1.1 erwähnten Merkmale erwiesen sich als<br />

nicht ausreichend oder für sich betrachtet inkonsistent, das heißt sie gelten<br />

entweder nur für <strong>ein</strong> paar der MV oder gleich für <strong>ein</strong> großes Maß an Verben<br />

mehr. Eine umfassende Definition durch die vorgeschlagenen Merkmale in<br />

Summe ist somit zum Scheitern verurteilt.<br />

Im Laufe der Untersuchung kristallisierte sich jedoch <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Menge an<br />

Merkmalen heraus, die für alle sieben Lexeme zutreffen und zum Teil (fast)<br />

nur für diese:<br />

1. MV haben immer den koeffizienten (N´:N´´), das heißt, das<br />

Matrixsubjekt ist immer mit dem Infinitivsubjekt referenzident.<br />

29<br />

Eine Untersuchung der EMV hinsichtlich dieser Kriterien steht noch aus und folgt in den<br />

Abschnitten 2.1.4 und 2.2.<br />

40

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