05.10.2013 Aufrufe

Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin

Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin

Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nun zählt <strong>ein</strong> Ansatz, der <strong>ein</strong>e derartige Formenvielfalt zuläßt, für viele zum<br />

methodisch unelegantesten, was man überhaupt machen kann. Mir sch<strong>ein</strong>t<br />

diese Vorgehensweise aus oben genannten Gründen aber kaum zu<br />

vermeiden zu s<strong>ein</strong>. Abgesehen davon benötigt dieser Ansatz k<strong>ein</strong> großes<br />

Maß an äußerst komplexen Hilfstheorien. Kurz gesagt, ich betrachte die<br />

subjektsensiblen MV wollen, möchte und Fähigkeits-können durchweg als<br />

Kontrollverben, sowie die subjektsindifferenten MV als Verben, die sowohl in<br />

Kontrollkonstruktionen, als auch in Anhebungskonstruktionen auftreten<br />

können.<br />

Trotzalldem sind wir uns in diesem Abschnitt über <strong>ein</strong>en weiteren<br />

Zusammenhang zweier Kriterien aus der in 1.1 kritisch betrachteten<br />

Zusammenstellung von Beobachtungen verschafft, nämlich den<br />

Zusammenhang zwischen der ”Subjektsidentität” von Matrixprädikat und<br />

<strong>ein</strong>gebettetem Infinitiv (v), und unter welchen Umständen er die freie Wahl<br />

des Infinitivkomplements <strong>ein</strong>schränkt (vii).<br />

Auf die Mängel des losen Bündels an Beobachtungen aus 1.1 habe ich<br />

schon mehrfach hingewiesen. In der jüngeren Literatur wurden im<br />

Zusammenhang mit den MV noch mehrere syntaktische Aspekte diskutiert,<br />

die in dieser Liste noch unberücksichtigt blieben. Um die Syntax der MV im<br />

Detail zu erfassen, dehne ich die Untersuchung auf diese neueren<br />

Gesichtspunkte aus. Ähnlich wie Abschnitt 1.2.2 & 1.2.3 beschäftigen sich<br />

diese vor allem mit der Frage, ob MV monoclausale oder biclausale<br />

Strukturen erzeugen.<br />

1.2.4 Skopusverhalten. 23<br />

Öhlschläger (1989: 80ff.) versucht anhand des Verhalten des<br />

Negationsskopus und der Bezugsmöglichkeiten adverbialer Bestimmungen<br />

zu entscheiden, ob der Komplex MV + INFINITIV als mono- oder biclausale<br />

Struktur zu betrachten ist.<br />

23 Um Verwechslungen vorzubeugen: Dieser Abschnitt beschäftigt nicht mit dem Gegensatz<br />

verbaler vs. propositionaler MV-Skopus, wie es vor allem in Diewald (1999) der Fall ist, sondern<br />

mit dem Skopus der Negation, von Quantoren und von adverbialen Bestimmungen.<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!