Modalverben - ein Klassenkampf - German Grammar Group FU Berlin
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Nun zählt <strong>ein</strong> Ansatz, der <strong>ein</strong>e derartige Formenvielfalt zuläßt, für viele zum<br />
methodisch unelegantesten, was man überhaupt machen kann. Mir sch<strong>ein</strong>t<br />
diese Vorgehensweise aus oben genannten Gründen aber kaum zu<br />
vermeiden zu s<strong>ein</strong>. Abgesehen davon benötigt dieser Ansatz k<strong>ein</strong> großes<br />
Maß an äußerst komplexen Hilfstheorien. Kurz gesagt, ich betrachte die<br />
subjektsensiblen MV wollen, möchte und Fähigkeits-können durchweg als<br />
Kontrollverben, sowie die subjektsindifferenten MV als Verben, die sowohl in<br />
Kontrollkonstruktionen, als auch in Anhebungskonstruktionen auftreten<br />
können.<br />
Trotzalldem sind wir uns in diesem Abschnitt über <strong>ein</strong>en weiteren<br />
Zusammenhang zweier Kriterien aus der in 1.1 kritisch betrachteten<br />
Zusammenstellung von Beobachtungen verschafft, nämlich den<br />
Zusammenhang zwischen der ”Subjektsidentität” von Matrixprädikat und<br />
<strong>ein</strong>gebettetem Infinitiv (v), und unter welchen Umständen er die freie Wahl<br />
des Infinitivkomplements <strong>ein</strong>schränkt (vii).<br />
Auf die Mängel des losen Bündels an Beobachtungen aus 1.1 habe ich<br />
schon mehrfach hingewiesen. In der jüngeren Literatur wurden im<br />
Zusammenhang mit den MV noch mehrere syntaktische Aspekte diskutiert,<br />
die in dieser Liste noch unberücksichtigt blieben. Um die Syntax der MV im<br />
Detail zu erfassen, dehne ich die Untersuchung auf diese neueren<br />
Gesichtspunkte aus. Ähnlich wie Abschnitt 1.2.2 & 1.2.3 beschäftigen sich<br />
diese vor allem mit der Frage, ob MV monoclausale oder biclausale<br />
Strukturen erzeugen.<br />
1.2.4 Skopusverhalten. 23<br />
Öhlschläger (1989: 80ff.) versucht anhand des Verhalten des<br />
Negationsskopus und der Bezugsmöglichkeiten adverbialer Bestimmungen<br />
zu entscheiden, ob der Komplex MV + INFINITIV als mono- oder biclausale<br />
Struktur zu betrachten ist.<br />
23 Um Verwechslungen vorzubeugen: Dieser Abschnitt beschäftigt nicht mit dem Gegensatz<br />
verbaler vs. propositionaler MV-Skopus, wie es vor allem in Diewald (1999) der Fall ist, sondern<br />
mit dem Skopus der Negation, von Quantoren und von adverbialen Bestimmungen.<br />
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