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V o r l e s u n g - Ludwig-Maximilians-Universität München

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Wirkungsweise der ÜM:<br />

1. Aktivierung durch Koordination<br />

149<br />

Die Komplexierung der Edukte verringert die Elektronendichte im Liganden,<br />

wodurch ein nucleophiler Angriff des (meist intramolekularen)<br />

Eduktpartners ermöglicht bzw. erleichtert wird (⇒ Bindungslockerung<br />

im Liganden)<br />

2. Aktivierung durch Addition:<br />

Hier wird zwischen den beiden Fällen der oxidativen Addition (im<br />

Normalfall 2e-Transfer) und homolytischen Addition (1e-Transfer) unterschieden;<br />

die heterolytische Addition ist weniger gut untersucht. (⇒<br />

Bindungsbruch im angreifenden Liganden)<br />

3. Nachbargruppeneffekte:<br />

Durch die besondere räumliche Orientierung der Liganden und Edukte<br />

können sowohl elektronische (z.B. in trans-Stellung) als auch sterische<br />

(z.B. in cis-Position) Einflüße oft sehr wirksam sein; dies gilt für intra-<br />

(intern, z.B. CO-Insertion, β-Eliminierung, C–C-Kupplung) und intermolekulare<br />

Reaktionsabläufe (⇒ Bindungsbildung zwischen Liganden).<br />

Katalytisch wirksame Elementarschritte:<br />

Man kennt bei katalytischen Prozessen insgesamt 4 (reversible) Reaktionsweisen<br />

im Wechselspiel der 18- bzw. 16-Elektronen-Regel, d.h. Reaktionsweisen<br />

unter Veränderung der Oxidationsstufe (= OS), der Koordinationszahl<br />

(= KZ) und der Valenzelektronenzahl (= VE) des zentralen ÜM:<br />

a) Dissoziation oder Assoziation von Lewissäuren bzw. Lewisbasen:<br />

∆ VE = 0, ∆ KZ = ± 1 bzw.<br />

∆ VE = ±2, ∆ KZ = ± 1<br />

Beispiel: Start (bzw. Ende) einer Katalyse durch Öffnen (bzw.<br />

Schließen) einer Koordinationsstelle.<br />

b) Oxidative Addition oder reduktive Eliminierung von Liganden:<br />

∆ VE = ±2, ∆ KZ = ± 2, ∆ OS = ±2<br />

Beispiel: Oxidative Addition von H2, reduktive Eliminierung von<br />

Alkanen oder Aldehyden; CH-Aktivierung als Spezialfall.<br />

c) Insertion oder Extrusion von Liganden (Wanderungsprozesse):<br />

∆ VE = ±2, ∆ KZ = ±1<br />

Beispiel: Alkyl-Wanderungen an ÜM-CO- oder ÜM-Alken-Bindungen,<br />

α- und β-Eliminierungen (Hydrid-Wanderung).

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