V o r l e s u n g - Ludwig-Maximilians-Universität München
V o r l e s u n g - Ludwig-Maximilians-Universität München
V o r l e s u n g - Ludwig-Maximilians-Universität München
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.8 Isonitril-Komplexe<br />
C N R<br />
85<br />
Der Isonitrilligand C≡N–R ist ebenfalls isoelektronisch zum CO-Liganden<br />
und bildet eine Reihe strukturell analoger Komplexe, die in Tab. 15 zusammengefaßt<br />
sind; es gibt auch Carbonyl-, Cyclopentadienyl- und<br />
Halogeno-Derivate.<br />
Tab. 15. Einige binäre Isonitril-Komplexe.<br />
VI VII VIII I<br />
Cr(CNR)6 Mn(CNR)6 + Fe(CNR)5<br />
Fe(CNR)6 2+<br />
Co(CNR)5 +<br />
Ni(CNR)4 Cu(CNR)4<br />
Co2(CNR)8<br />
+<br />
Mo(CNR)6<br />
Ru(CNR)5 Rh(CNR)4 + Pd(CNR)4 Ag(CNR)2 +<br />
Ru2(CNR)9<br />
W(CNR)6 Re(CNR)6 + Ir(CNR)4 + Au(CNR)4 +<br />
Besonderheiten (im Vergleich zu CO)<br />
M C N M C N R<br />
R<br />
Ag(CNR)4 +<br />
a) Beachtlich viele kationische Isonitril-Komplexe (höhere Oxidationsstufen)<br />
b) Keine anionische Isonitril-Komplexe<br />
c) Kaum mehrkernige Isonitril-Komplexe (geringe Neigung zu µ2-CNR-<br />
Brücken)<br />
d) Meist lineare M–C–N–R-Einheiten (Rückbindung erfolgt in orthogonale<br />
π ab -MO′s, wodurch der Grund zur Abwinkelung entfällt)<br />
e) Sowohl lang- als auch kurzwellige Verschiebung von ν(C=N) [cm -1 ]:<br />
CNR Ni(CNR)4 Ag(CNR)4 + (R = p-CH3C6H4)<br />
2163 2065 2177 ν(C=N) [cm -1 ]<br />
2033 2136<br />
Darstellung erfolgt durch direkte Substitutions-, Disproportionierungs-<br />
oder Reduktionsreaktionen (von ÜM-Isonitril-Kationen)<br />
Substitution: Ni(CO)4 + 4 CNR –→ Ni(CNR)4 + 4 CO<br />
Disproportionierung: 3 Cr 2+ + 18 CNR –→ Cr 0 (CNR)6 + 2[Cr III (CNR)6] 3+<br />
K/Hg<br />
Reduktion: 2 Co(CNR)5 + ––→ Co2(CNR)8 + 2 CNR