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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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Es wird <strong>in</strong> den Unternehmensphilosophien u.a davon ausgegangen, dass beh<strong>in</strong>derte <strong>Menschen</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer speziellen Situation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht beh<strong>in</strong>dertengerechten Umwelt e<strong>in</strong> hohes Maß an Kreativität,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Querdenken aufbr<strong>in</strong>gen, um ihr Leben <strong>in</strong> dieser Umwelt zu meistern.<br />

Von den Befragten gehen 40,5 % mit dieser für sie häufig unbekannten Sichtweise konform, e<strong>in</strong><br />

Drittel nimmt e<strong>in</strong>e differenzierte bis skeptische Haltung e<strong>in</strong>. Damit stimmt gemäß der aufgestellten<br />

Vermutung, die überwiegende Mehrheit une<strong>in</strong>geschränkt oder <strong>in</strong> differenzierter Form der These<br />

bzw. dem Motto Andersse<strong>in</strong> bedeutet Vielfalt zu.<br />

Kündigungsschutz<br />

In der Bewertung des besonderen Kündigungsschutz (§§ 85ff im SGB IX) für schwerbeh<strong>in</strong>derte<br />

ArbeitnehmerInnen durch die Befragten bestätigt sich die These, dass kle<strong>in</strong>wüchsige <strong>Menschen</strong> den<br />

besonderen Kündigungsschutz eher als Vorteil begreifen, da die Mehrheit der Befragten im Kündigungsschutz<br />

e<strong>in</strong>en unverzichtbaren Nachteilsausgeich sieht <strong>und</strong> die rechtlichen Regelungen für<br />

notwendig erachtet, aber Reformen nicht ausschließt. Wenige sehen <strong>in</strong> den besonderen Regelungen<br />

des Kündigungsschutzes e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stellungshemmnis.<br />

Mobilität<br />

Im Gegensatz zu mobilitätsbeh<strong>in</strong>derten <strong>Menschen</strong>, die häufig beim Zugang zu Gebäuden aufgr<strong>und</strong><br />

von baulichen Barrieren wie beispielsweise Treppen scheitern, stellt für die Mehrheit der Befragten<br />

die Überw<strong>in</strong>dung vertikaler Distanzen (z.B. Bordste<strong>in</strong>kanten, Buse<strong>in</strong>stieg etc.) nicht das Hauptproblem<br />

dar, sondern es bereiten vielmehr die horizontalen Distanzen Probleme: lange Bahnsteige,<br />

weite Wegstrecken zur Busstation oder <strong>in</strong> großen öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Im Zusammenhang mit der gesetzlich verankerten Zielsetzung, Barrierefreiheit im öffentlichen<br />

Raum herzustellen, ist auch die horizontale Dimension verstärkt <strong>in</strong> die Planung mite<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Dadurch würden nicht nur die besonderen Bedürfnisse <strong>Kle<strong>in</strong>wüchsige</strong>r bei der Überw<strong>in</strong>dung langer<br />

Wege berücksichtigt, sondern es würden auch andere <strong>Menschen</strong> mit oder ohne Beh<strong>in</strong>derungen davon<br />

profitieren.<br />

Sofern das Problem der langen Distanzen nicht bautechnisch zu lösen ist, könnten öffentliche E<strong>in</strong>richtungen<br />

(aber auch Unternehmen durch bereitgestellte Mobilitätshilfen (z.B. Rollstuhl, Scooter,<br />

E-Mobile etc.) dazu beitragen, die Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Überw<strong>in</strong>dung horizontaler Distanzen abzubauen.<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Die Fragestellungen zum körperlichen bzw. allgeme<strong>in</strong>en ges<strong>und</strong>heitlichen Bef<strong>in</strong>den, zur Inanspruchnahme<br />

von Rehabilitationsmaßnahmen <strong>und</strong> Kuren zielen darauf, mögliche physische <strong>und</strong><br />

psychosozial belastende Strukturen im persönlichen <strong>und</strong> beruflichen Umfeld zu identifizieren. Diese<br />

haben negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> können sich nachteilig auf die berufliche<br />

Integration auswirken.<br />

Es ist wichtig, diese Faktoren aufzuzeigen, da zusätzliche ges<strong>und</strong>heitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen e<strong>in</strong><br />

hohes Arbeitslosigkeits-Risiko für <strong>Menschen</strong> mit Beh<strong>in</strong>derungen darstellen.<br />

Insgesamt beurteilen über 66 % der Befragten ihre aktuelle körperliche Verfassung mit zufriedenbis<br />

sehr zufriedenstellend.<br />

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