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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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kognitiven Bereich über normale Werte <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d somit normal <strong>in</strong>telligent (anderweitige Untersuchungen,<br />

z.B. <strong>in</strong> England konnten auf Gr<strong>und</strong> unserer sorgfältig durchgeführten Studie nicht bestätigt<br />

werden).<br />

5. Skelettdysplasien<br />

Skelettdysplasien s<strong>in</strong>d häufig schon bei Geburt erkennbare Entwicklungsstörungen des Skeletts, die<br />

außer zu e<strong>in</strong>er Wachstumsstörung meist zu e<strong>in</strong>er Verschiebung der Körperproportionen <strong>und</strong> zu zusätzlichen<br />

Störungen des Skeletts führen. Obwohl sie vererbt werden können, ist <strong>in</strong> den meisten<br />

Fällen nur e<strong>in</strong> Mitglied <strong>in</strong> der Familie betroffen. Bei den Skelettdysplasien handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />

ausgesprochen vielfältige Gruppe von jeweils seltenen Krankheiten, von denen e<strong>in</strong>ige häufigere<br />

beispielhaft vorgestellt werden.<br />

Von den häufigeren Skelettdysplasien ist <strong>in</strong>zwischen die ursächliche Veränderung der Erb<strong>in</strong>formation<br />

bekannt, so dass bei begründetem Verdacht auch e<strong>in</strong>e vorgeburtliche Diagnostik möglich ist.<br />

a) Achondroplasie, Hypochondroplasie<br />

Die Achondroplasie ist die häufigste Skelettdysplasie. K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>er Achondroplasie fallen meist<br />

bei Geburt durch den relativ großen Kopf <strong>und</strong> die kurzen Arme <strong>und</strong> Be<strong>in</strong>e auf. Die Lendenwirbelsäule<br />

ist stark überstreckt. Hüftgelenke <strong>und</strong> Ellbogen können nicht ganz gestreckt, Knie- <strong>und</strong> Handgelenke<br />

jedoch überstreckt werden. Säugl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong>e ausgeprägte Muskelschlaffheit,<br />

die e<strong>in</strong>e langsamere motorische Entwicklung erklärt, sich später aber von selbst bessert.<br />

Der Schädel zeigt e<strong>in</strong> Missverhältnis von großem Hirnschädel zu kle<strong>in</strong>em Mittelgesicht mit kurzer<br />

Nase <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gesunkener Nasenwurzel.<br />

Durch häufige Atemwegs<strong>in</strong>fekte <strong>und</strong> Mittelohrentzündungen können Schwerhörigkeit <strong>und</strong> verzögerte<br />

Sprachentwicklung auftreten. Das schnelle Schädelwachstum bei jungen Säugl<strong>in</strong>gen kann<br />

e<strong>in</strong>en Wasserkopf (Hydrozephalus) vortäuschen. Die Erwachsenengröße liegt bei 120 cm bis 130<br />

cm. Bei e<strong>in</strong>igen K<strong>in</strong>dern hat die Behandlung mit Wachstumshormon gewisse Zunahme des Längenwachstums,<br />

jedoch bei weitem ke<strong>in</strong>e Normalisierung erbracht.<br />

Die Hypochondroplasie ist e<strong>in</strong>e der Achondroplasie ähnliche, jedoch unter den meisten Gesichtspunkten<br />

leichtere Störung. Die Verschiebung der Körperproportionen ist weniger ausgeprägt, die<br />

Muskelschlaffheit ger<strong>in</strong>ger. Achondroplasie <strong>und</strong> Hypochondroplasie werden durch zwei verschiedene<br />

Veränderungen (Mutationen) derselben Erbanlage (Gen) verursacht, dies erklärt ihre Ähnlichkeit.<br />

E<strong>in</strong>e vorgeburtliche Diagnostik ist im Verdachtsfall möglich. Neuerd<strong>in</strong>gs hat man festgestellt,<br />

dass e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der mit Hypochondroplasie e<strong>in</strong>en Wachstumshormonmangel haben. Sie werden entsprechend<br />

behandelt.<br />

b) Kongenitale spondyloepiphysäre Dysplasie (SEDC)<br />

Die SEDC ist <strong>in</strong> den meisten Fällen bei Geburt erkennbar (= kongenital) <strong>und</strong> zeigt die auffälligen<br />

Veränderung an Wirbelsäule (= spondylo) <strong>und</strong> Knochenenden (= epiphysär). Die K<strong>in</strong>der fallen<br />

durch e<strong>in</strong>en kurzen, breiten Rumpf <strong>und</strong> das verzögerte Wachstum auf. Später treten Schmerzen <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e �ewegungse<strong>in</strong>schränkung v.a. <strong>in</strong> den Hüften <strong>und</strong> häufig e<strong>in</strong>e seitliche Verbiegung der Wirbelsäule<br />

(Skoliose) h<strong>in</strong>zu. E<strong>in</strong>e Anzahl der Betroffenen ist kurzsichtig, selten kommen e<strong>in</strong>e Gaumenspalte<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Instabilität im Übergang vom H<strong>in</strong>terhaupt zur Halswirbelsäule vor. Der Schweregrad<br />

der SEDC ist sehr variabel <strong>und</strong> die Erwachsenengröße meist zwischen 110 cm <strong>und</strong> 140 cm<br />

gelegen.<br />

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