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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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Die Umsetzung des handlungsleitenden Lebensmottos <strong>in</strong> Alltagspraxis ist natürlich von Interesse.<br />

Betroffene s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel selbst die besten Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten, wenn es darum geht, Lösungen<br />

für die alltäglichen Widrigkeiten <strong>und</strong> Hürden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er normierten Welt zu f<strong>in</strong>den. Sie müssen<br />

zwangsläufig flexible <strong>und</strong> kreative Strategien entwickeln, was zentrale Bereiche des Lebens<br />

anbelangt, seien es technische, organisatorische, bauliche, gesellschaftliche, soziale oder zwischenmenschliche.<br />

So sollten die Befragten am Ende des Fragebogens gewissermaßen aus dem F<strong>und</strong>us<br />

ihrer Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse schöpfen:<br />

„Welche persönlichen Tipps, Hilfen oder Ratschläge können Sie anderen kle<strong>in</strong>wüchsigen <strong>Menschen</strong><br />

zu folgenden Bereichen geben?“<br />

Im folgenden soll Betroffenen der Raum gegeben werden, ausführlich selbst zu Worte kommen, um<br />

die Spannbreite an Lebenserfahrung <strong>und</strong> Erkenntnissen zu dokumentieren.<br />

13.3.1 Bereich Schule<br />

„Niemals aufgeben <strong>und</strong> normale Schule besuchen“<br />

Soziale Kompetenz 37,9 %<br />

Besuch der Regelschule 31,1 %<br />

Orientierung an Leistung 24,3 %<br />

Gute Hilfsmittelversorgung 3,9 %<br />

Sonstiges 2,9 %<br />

Mit 37,9 % wird an erster Stelle die Wichtigkeit sozialer Faktoren im weitesten S<strong>in</strong>n hervorgehoben.<br />

Hierzu gehören soziale Kompetenz, Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstse<strong>in</strong>, offener Umgang<br />

mit Kle<strong>in</strong>wuchs etc.<br />

„Offen mit der Klasse über den Kle<strong>in</strong>wuchs sprechen, so werden von Beg<strong>in</strong>n an Berührungsängste<br />

abgebaut“.<br />

„E<strong>in</strong>fach so se<strong>in</strong>, wie man ist <strong>und</strong> wenn jemand e<strong>in</strong> Problem damit hat: selbst schuld. Aber<br />

auf ke<strong>in</strong>en Fall sich verstecken bzw. zurückziehen“.<br />

„Ellenbogen <strong>und</strong> ‚große Klappe‘ entwickeln“.<br />

„Ke<strong>in</strong>e Sonderbehandlung verlangen“.<br />

„Sich nicht absondern bzw. ausgrenzen lassen durch den Kle<strong>in</strong>wuchs. Wenn man wegen des<br />

Kle<strong>in</strong>wuchses verspottet wird, mit Eltern <strong>und</strong> Lehrern darüber sprechen“.<br />

„Wenn du gehänselt wirst, mit anderen Mitschülern sprechen. De<strong>in</strong>e körperliche Grenzen<br />

benennen, aber auch Alternativen entwickeln“.<br />

Mit 31,1 % folgt die Empfehlung der Regelbeschulung, weg von Segregarton h<strong>in</strong> zu Integration.<br />

Exemplarisch für viele ähnliche Aussagen e<strong>in</strong>e Empfehlung, die <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichkeit auf eigene<br />

leidvolle Erfahrung schließen lässt:<br />

„Die Eltern dürfen niemals ihr K<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>dertenschule schicken. So was darf nie<br />

wieder passieren“.<br />

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