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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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Die Rehaträger sollen ja sicherstellen, dass die geme<strong>in</strong>samen Servicestellen <strong>in</strong> allen Landkreisen<br />

<strong>und</strong> kreisfreien Städten bestehen.<br />

Besonders erfreulich s<strong>in</strong>d für unseren Verband mit so vielen seltenen Erkrankungen die Vorschriften,<br />

dass die Verbände beh<strong>in</strong>derter <strong>Menschen</strong> mit E<strong>in</strong>verständnis der Betroffenen an der Beratung<br />

zu beteiligen s<strong>in</strong>d. Sie sollen auch an der Arbeit der Servicestellen beteiligt werden. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

nirgends geregelt, welche Art, welchen Umfang die Beteiligung hat. Der Zeitpunkt der Beteiligung<br />

ist nicht geregelt <strong>und</strong> was für die Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> Beh<strong>in</strong>dertenverbände viel schwerer wiegt:<br />

Es ist nicht geregelt, <strong>in</strong> welcher Form die Übernahme der Kosten der Verbände erfolgen kann.<br />

An dieser Stelle ist es dr<strong>in</strong>gend geboten e<strong>in</strong>e Nachbesserung im Gesetz vorzunehmen, denn es muss<br />

gewährleistet se<strong>in</strong>, dass die Interessen der Betroffenen unabhängig vom Budget auch mit Hilfe<br />

Fachorganisationen der ges<strong>und</strong>heitlichen Selbsthilfe verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d.<br />

Trotz der vielen Verbesserungen, die im SGB IX sichtbar werden, wurde e<strong>in</strong> gr<strong>und</strong>legendes Problem<br />

nicht gelöst. Es geht um die Beseitigung des Nachranges der E<strong>in</strong>gliederungshilfe für <strong>Menschen</strong><br />

mit Beh<strong>in</strong>derung im Verhältnis zu den Leistungen anderer Rehaträger. Es ist für Sozialhilfeträger<br />

jetzt sogar möglich Leistungen zu verweigern, wenn e<strong>in</strong> gleicher Anspruch gegenüber e<strong>in</strong>em anderen<br />

Sozialleistungsträger besteht (§ 39, Absatz 5 BSHG). So verbleibt das Problem der Zuständigkeit<br />

beim Betroffenen.<br />

Zuletzt sei <strong>in</strong> diesem Abschnitt noch darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es eigenen Leistungsgesetzes<br />

für Beh<strong>in</strong>derte für die nächsten Jahre im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

Im Folgenden ersche<strong>in</strong>en noch e<strong>in</strong>mal die aktualisierten wichtigsten Tipps, die Frau Landwehr bereits<br />

<strong>in</strong> dem Forschungsbericht 287 zusammengestellt hat:<br />

Arbeitsplatzausstattung<br />

Mit viel Fantasie lassen sich die meisten Arbeitsplätze den Bedürfnissen kle<strong>in</strong>wüchsiger <strong>Menschen</strong><br />

anpassen (siehe auch Bereich Wohnungsanpassung). Angefangen von passenden Büromöbeln <strong>und</strong><br />

Sitzgelegenheiten über die Anpassung der Bedienelemente von Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Werkzeugen bis h<strong>in</strong><br />

zur Anschaffung von arbeitserleichternden Geräten. In größeren Betrieben s<strong>in</strong>d die Schwerbeh<strong>in</strong>dertenvertreter<br />

die Ansprechpartner, ansonsten die Hauptfürsorgestelle bzw. der Rehaberater des<br />

Arbeitsamtes. Die Kosten werden <strong>in</strong> der Regel vom Arbeitsamt (Ansprechpartner ist der Rehaberater)<br />

bzw. von der Hauptfürsorgestelle getragen. Die Adressen f<strong>in</strong>den Sie auf der REHADAT (s. u.)<br />

oder bei Ihrer Stadt- bzw. Geme<strong>in</strong>deverwaltung. Die geplanten Maßnahmen s<strong>in</strong>d vorher mit dem<br />

Arbeitgeber abzusprechen.<br />

Führersche<strong>in</strong><br />

Generell können kle<strong>in</strong>wüchsige <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> jeder Fahrschule vor Ort ihren Führersche<strong>in</strong> machen.<br />

Hierzu muss entweder der PKW des Fahrlehrers auf die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse der Betroffenen<br />

angepasst werden bzw. wird e<strong>in</strong> eigener, bereits angepasster PKW mit Fahrlehrerpedalen ausgestattet<br />

<strong>und</strong> kann so als Fahrschulwagen dienen.<br />

In Deutschland gibt es über 100 Fahrschulen, die sich auf die Fahrausbildung von <strong>Menschen</strong> mit<br />

Beh<strong>in</strong>derung spezialisiert haben. Die Fahrlehrer/<strong>in</strong>nen verfügen <strong>in</strong> der Regel auch über e<strong>in</strong>en umfangreichen<br />

Erfahrungsschatz betr. Umbaumöglichkeiten <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzierung. E<strong>in</strong>e Adressliste kann<br />

angefordert werden bei der:<br />

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