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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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unzufrieden 39,7 %<br />

neutral/ weder-noch 12,6 %<br />

zufrieden 27,1 %<br />

sehr zufrieden 20,6 %<br />

Beim Öffentlichen Personennahverkehr stehen sich deutlich zwei starke Fraktionen von Unzufriedenen<br />

<strong>und</strong> Zufriedenen gegenüber.<br />

Was macht nun Zufriedenheit oder Unzufriedenheit aus? Die Ergebnisse der ersten Studie 31 zeigen,<br />

dass die weitaus meisten Befragten <strong>in</strong> <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> Freizeit das Auto nutzen. Besonders <strong>in</strong> ländlichen<br />

Gegenden besteht nach wie vor e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Unterversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

bzw. deren beh<strong>in</strong>dertengerechter Ausstattung. Als zusätzliche Erschwernis stellt sich speziell für<br />

<strong>Kle<strong>in</strong>wüchsige</strong> die Überw<strong>in</strong>dung horizontaler Entfernungen dar (hier: der Weg zur Haltestelle).<br />

Auch Verbesserungen im „vertikalen Bereich“ s<strong>in</strong>d noch lange nicht Standard (E<strong>in</strong>bau von Fahrstühlen<br />

<strong>in</strong> Bahnhöfen, absenkbare Treppen <strong>in</strong> Bussen <strong>und</strong> Bahnen etc.). Mit andern Worten ist das<br />

Problem bei Bussen <strong>und</strong> Bahnen: leider noch viel zu häufig kommen kle<strong>in</strong>wüchsige <strong>Menschen</strong> weder<br />

gut h<strong>in</strong> noch gut h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Womit s<strong>in</strong>d die 47,7 % zufriedenen Nutzer denn nun eigentlich zufrieden? Zu vermuten ist hier,<br />

dass zum e<strong>in</strong>en nicht alle positiv Antwortenden öffentliche Verkehrsmittel auch tatsächlich nutzen,<br />

dass also die Tatsache des Vorhandense<strong>in</strong>s, d.h. der potentiellen Verfügbarkeit von Bus <strong>und</strong> Bahn<br />

bewertet wird bzw. das Beh<strong>in</strong>dertengleichstellungsgesetz zur Herstellung von Barrierefreiheit honoriert<br />

wird. Das Licht des Fortschritts am Horizont fließt also <strong>in</strong> die wohlwollende Beurteilung e<strong>in</strong>.<br />

Zum andern wurden besonders <strong>in</strong> städtischen Regionen bereits tatsächlich viele der Zugänglichkeitsh<strong>in</strong>dernisse<br />

abgebaut, z.B. durch E<strong>in</strong>bau von Fahrstühlen, absenkbaren Treppen etc., so dass<br />

die Vorteile der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gegenüber der Kfz-Nutzung überwiegen, auch<br />

unter dem Aspekt der Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

6. Zugänglichkeit zu öffentlichen Gebäuden/ K<strong>in</strong>o/ Theater<br />

unzufrieden 21,8 %<br />

neutral/ weder-noch 10,9 %<br />

zufrieden 30,7 %<br />

Sehr zufrieden 36,6 %<br />

Zugänglichkeit zu öffentlichen Gebäuden be<strong>in</strong>haltet das Vorhandense<strong>in</strong> von Parkplätzen bzw. Haltestellen<br />

<strong>in</strong> der Nähe, Aufzüge (möglichst mit heruntergesetzter Bedienleiste), für Rollstuhlfahrer<br />

entsprechend gestaltete E<strong>in</strong>gangsbereiche. Denn letztere hassen es <strong>in</strong> der Regel, wenn sie durch<br />

(düstere) Neben- <strong>und</strong> H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>gänge <strong>in</strong>s Gebäude geleitet werden <strong>und</strong> möglicherweise noch nicht<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>s Foyer können. Entsprechend unzufrieden s<strong>in</strong>d auch die Rollstuhlfahrer/<strong>in</strong>nen unter den<br />

Befragten: 53,1 % äußern Unzufriedenheit mit der Zugänglichkeit zu öffentlichen Gebäuden bzw.<br />

K<strong>in</strong>o, Theater etc., lediglich 25 % s<strong>in</strong>d zufrieden. Neben der Rollstuhlabhängigkeit spielt auch die<br />

Größe e<strong>in</strong>e Rolle: mit zunehmender Größe s<strong>in</strong>kt der Grad der Unzufriedenheit deutlich – mit e<strong>in</strong>er<br />

Ausnahme. Die Größengruppe 121-130 cm ist zufriedener als die Gruppe 131-140cm. Dies liegt<br />

daran, dass bei den Befragten <strong>in</strong>sgesamt die Gruppe mit Achondroplasie zahlenmäßig dom<strong>in</strong>iert.<br />

Frauen mit Achondroplasie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel 121–130 cm, Männer mit Achondroplasie 131-140 cm<br />

groß. Hier <strong>in</strong>terferiert nun Größe mit höherer Zufriedenheit der befragten Frauen <strong>in</strong>sgesamt, d.h.<br />

Frauen mit Achondroplasie s<strong>in</strong>d zufriedener mit der Zugänglichkeit als Männer mit Achondroplasie.<br />

31 <strong>Kle<strong>in</strong>wüchsige</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong>, BMA Forschungsbericht<br />

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