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FC287a, Kleinwüchsige Menschen in Ausbildung und Beruf Teil

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c) Diastrophische Dysplasie<br />

Die diastrophische Dysplasie fällt bei Geburt durch kurze Arme, Be<strong>in</strong>e, kurzen Hals, Klumpfüße,<br />

e<strong>in</strong>e Daumenfehlstellung <strong>und</strong> manchmal durch e<strong>in</strong>e Gaumenspalte auf. Durch die Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen<br />

<strong>in</strong> den meisten großen Gelenken <strong>und</strong> im besonderen <strong>in</strong> den Händen s<strong>in</strong>d Betroffene<br />

besonders stark e<strong>in</strong>geschränkt. Viele Betroffene entwickeln e<strong>in</strong>e seitlich Verbiegung der Wirbelsäule.<br />

Die Erwachsenengröße bei der sehr variablen diastrophischen Dysplasie ist meist zwischen<br />

110 cm <strong>und</strong> 120 cm gelegen.<br />

6. Chromosomenstörungen<br />

Chromosomenstörungen s<strong>in</strong>d Abweichungen von Anzahl <strong>und</strong> Struktur der Träger der Erb<strong>in</strong>formationen<br />

(Chromosomen). Sie s<strong>in</strong>d sehr vielfältig <strong>und</strong> führen meist zu komplexen Beh<strong>in</strong>derungen e<strong>in</strong>schließlich<br />

e<strong>in</strong>er Wachstumsstörung. <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist nur das Ullrich-Turner-Syndrom<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

a) Ullrich-Turner-Syndrom<br />

Das Ullrich-Turner-Syndrom (oder nur Turner-Syndrom) wird dadurch verursacht, dass das weibliche<br />

Geschlechtschromosom nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Ausführung vorliegt. Betroffen s<strong>in</strong>d immer Mädchen.<br />

Es ist unter anderem durch e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Wachstum (Endgröße 135 cm bis 145 cm), leichte Auffälligkeiten<br />

des Gesichts, e<strong>in</strong>e typische Hautfalte im Nacken <strong>und</strong> die Form des Brustkorbs gekennzeichnet.<br />

Fehlbildungen an Herz, großen Blutgefäßen <strong>und</strong> Nieren s<strong>in</strong>d häufiger als bei anderen K<strong>in</strong>dern.<br />

Normale Pubertätsentwicklung. Regelblutungen <strong>und</strong> Fruchtbarkeit bleiben immer aus. Bei<br />

normaler Intelligenz s<strong>in</strong>d oft räumliche Wahrnehmung <strong>und</strong> Orientierung e<strong>in</strong>geschränkt. E<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit Geschlechtshormon vom Pubertätsalter an <strong>und</strong> gegebenenfalls mit Wachstumshormon<br />

ist angezeigt.<br />

7. Sek<strong>und</strong>ärer Kle<strong>in</strong>wuchs<br />

Schwere chronische, d.h. langfristig bestehende, Krankheiten bee<strong>in</strong>trächtigen ebenfalls häufig als<br />

Folgeersche<strong>in</strong>ung (d.h. sek<strong>und</strong>är) das Wachstum. Dazu gehören vor allem schwere Herzfehler,<br />

schwere Störungen der Nierenfunktion, der Verdauung, des Abwehrsystems, des Stoffwechsels <strong>und</strong><br />

schwere Unter- bzw. Fehlernährung. Die Wachstumsverzögerung geht vorüber, wenn die zugr<strong>und</strong>e<br />

liegende Krankheit geheilt ist.<br />

Dr. Hartmut Menger<br />

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