10.07.2015 Aufrufe

Farbe im digitalen Publizieren von Klaus Simon - EMPA Media ...

Farbe im digitalen Publizieren von Klaus Simon - EMPA Media ...

Farbe im digitalen Publizieren von Klaus Simon - EMPA Media ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

siehe Kapitel Farbmetrik. Sie erklärt jedoch nicht alle Phänomenedes Farbsehens und wird heute eher als Teilaspekt einer umfassenderenTheorie verstanden.2.4.2 Gegenfarbentheorie nach HeringDer Physiologe Ewald Hering (1834–1918) [7] entwickelte ab 1864in einer Artikelserie einen Alternativvorschlag zur Dreikomponententheorie.Dabei bezog er sich auf physiologische Beobachtungender <strong>Farbe</strong>mpfindung, die durch die Dreikomponententheorie nichterklärt wurden.Schon Leonardo da Vinci war die Gegensätzlichkeit <strong>von</strong> Blauund Gelb bzw. Rot und Grün geläufig. Er wies insbesonderedaraufhin, dass dieser Gegensatz am stärksten wahrgenommenwird, wenn man die gegensätzlichen <strong>Farbe</strong>n direkt nebeneinandersieht. 28 Der Gegensatz ist so ausgeprägt, dass ein gelbliches Blauoder ein rötliches Grün nicht einmal in unserer Vorstellung existiert.Hering folgerte aus diesen und ähnlichen Effekten, dass denFarbkombinationen Blau-Gelb und Rot-Grün fundamentale Bedeutungfür das Farbsehen zukommt. Diese These wird insbesonderedurch die Beobachtung gestützt, dass krankhafte Störungen desFarbsehens sich in einem Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischenblau-gelb bzw. rot-grün äussern. Hering vermutete deshalb,dass die Gegensatzpaare Blau-Gelb und Rot-Grün neuronale Ursachenhaben. Zur Vervollständigung seiner Farbtheorie postulierte erzusätzlich das Gegensatzpaar Hell-Dunkel.Die Basiswerte der <strong>Farbe</strong>n Rot, Grün, Blau und Gelb, die sogenanntenUrfarben, wurden emprisch so best<strong>im</strong>mt, dass sie besondersrein erscheinen, d.h. nicht durch die Mischung mit anderen<strong>Farbe</strong>n verunreinigt sind. Die Urfarben Blau, Grün und Gelbwurden als Spektralfarben der Wellenlänge 468 nm, 504.5 nm und568 nm definiert. Reines Rot dagegen ist keine Spektralfarbe, sondernenthält gegenüber dem spektralen Rot zusätzlich etwas Violett28 Gemäss unserer Notation spricht er vom S<strong>im</strong>ultankontrast.Gegenfarbentheorie✧ Hering (≥ 1864), teilweise auch schon bei Leonardo da Vinci✧ abgeleitet aus verschiedenen Aspekten der <strong>Farbe</strong>mpfindung➙ speziell: Buntheit, S<strong>im</strong>ultankontrast, <strong>Farbe</strong>nblindheit✧ zentrale Beobachtung: kein gelbliches Blau oder rötliches Grün✧ Grundannahme: drei neuronale Prozesse zur <strong>Farbe</strong>rkennung➙ die Hell-Dunkel, Blau-Gelb und Rot-Grün wahrnehmen➙ und die jeweils gegensätzlich strukturiert sind✧ reine Urfarben: keine Be<strong>im</strong>ischungen anderer <strong>Farbe</strong>n➙ reines Blau = 468 nm, reines Grün = 504.5 nm➙ reines Gelb = 568 nm, reines Rot: komplementär zu 510 nm✧ wird heute als grundsächlich korrekt betrachtet37klaus s<strong>im</strong>on farbe <strong>im</strong> <strong>digitalen</strong> publizieren sehen und wahrnehmenZonentheorie✧ 1905 <strong>von</strong> Johannes <strong>von</strong> Kries vorgeschlagen✧ seit etwa 1950 zunehmend exper<strong>im</strong>entell bestätigt✧ Dreikomponententheorie: Rezeptorebene (S, M, L-Zapfen)✧ Gegenfarbentheorie: Signalkodierung an das Gehirn➙ durch Summen- bzw. Differenzbildung aus S, M, L-Impulsen✛ Hell-Dunkel Signal: S + M + L (≈ V(λ) )✛ Rot-Grün-Signal: L − M + S✛ Blau-Gelb-Signal: L + M − S➙ Realisierung durch spezielle rezeptive Felder➙ Signalkonvergenz etwa 1 : 100✧ Basis der Color Appearance38klaus s<strong>im</strong>on farbe <strong>im</strong> <strong>digitalen</strong> publizieren sehen und wahrnehmen25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!