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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>„Es gibt keinen Zwang <strong>im</strong> Glauben [wörtl.: din 149 ]"und„Willst du etwa die Menschen zwingen, Gläubige zu werden?!" 150Der klassische Korankommentator Ibn Kathir schreibt in seiner Koranexegesezum ersten der beiden oben angeführten Verse folgendes:„Dies bedeutet: Zwingt niemanden dazu, den Islam anzunehmen, denn der Islamist offen klargelegt, die Hinweise und Beweise für seine Wahrheit sindklar und deutlich. Der Islam hat es nicht nötig, dass irgend jemand gezwungenwird, ihn anzunehmen. Es ist vielmehr so, dass jeder, den Gott zumIslam leitet, und dem Er seine Brust weitet [gemeint ist: sein Herz öffnet] undseine geistige Wahrnehmungskraft erleuchtet, den Islam aufgrund eines Beweisesann<strong>im</strong>mt. Wem hingegen Gott das Herz blind gemacht hat und Siegelvor Augen und Ohren gelegt hat, dem nützt es auch nichts, wenn er zwangsweiseden Islam ann<strong>im</strong>mt." 151Yusuf Ali fügt hinzu: „Zwang ist unvereinbar mit der Religion. Denn erstensist die Religion abhängig vom Glauben und Willen, und diese wären sinnlos,wenn sie dem Menschen aufgezwungen würden. Zweitens sind Wahrheit undIrrtum durch Gottes Barmherzigkeit so klar dargelegt worden, dass keinZweifel über die Glaubensgrundsätze bei irgend einem Menschen gutenWillens zurückbleiben sollte. Und drittens wird Gottes Behütung unablässigzuteil, und in Seinem Plan ist es ständig beschlossen, uns aus den Tiefen derFinsternis ins Licht zu führen." 152Der Islam, so sind sich die Musl<strong>im</strong>e einig, ist kein bloßes Lippenbekenntnis,sondern die Überzeugung des Herzens. Es nützt dem Menschen vor Gottnichts, wenn er ohne innere Überzeugung zum Islam gezwungen wird. Das istmit ein Grund, warum der Islam zwanghafte Bekehrungsmaßnahmen striktablehnt.Die Musl<strong>im</strong>e sollten lediglich über den Islam informieren und es dann demZuhörer freistellen, für welchen Weg er sich entscheidet.Von daher war es sicherlich nicht mit dem Islam in Einklang, als einige Serbengezwungen werden sollten, den Islam anzunehmen, woraufhin sich abersogleich der „Scheich-ul-lslam", der oberste Gelehrte des <strong>Osmanischen</strong> Rei-149 „Das arabische Wort ,din' bedeutet sowohl Glauben, Religion wie auch Lebensweise."150 Koran: Sure 10, Vers 99151 Die Bedeutung des Korans, a.a.O., Bd. l, S. 122152 Ebenda113

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