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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Diese Ansicht wird durch das genannte Rundschreiben Zerfatis an dieanderen Juden Europas, in dem er voller Begeisterung die glücklicheLage derjenigen <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong> beschreibt und jenen in EuropaLebenden darin versichert, dass „die Welt des Islams das von ihnenersehnte He<strong>im</strong> ist" 232 , bestätigt.Nach der Eroberung Belgrads <strong>im</strong> Jahre 1521 und Budapests (damalsBuda) 1524 siedelten dort ansässige Juden und Christen zu Tausendenin osmanische Städte um. Zielorte waren dabei Edirne, Izmir, Salonikiund Istanbul.Im Rahmen der Integrationspolitik des Staates bot die Geschichte derjüdischen Gemeindeorganisation allerdings sowohl in den neuenHe<strong>im</strong>atstädten, als auch in den ursprünglichen He<strong>im</strong>atorten einigeProbleme.Im 19. Jahrhundert wurde das berühmte millet-System <strong>im</strong> Zuge dergroßen osmanischen Reformen entworfen.Lewis sieht die politische Intention in erster Linie darin, dass es zurKontrolle über die griechischen und armenischen Gemeinden dienensollte. Späterhin soll es in ähnlicher Form auf die jüdischen Gemeindenerweitert worden sein. 233Zur Gewährleistung der Autonomie durch dieses System schreibt Lewis:„Entsprechend diesem System, wie es damals ausgelegt wurde, warjede Religionsgemeinschaft des <strong>Reich</strong>es intern organisiert, in Fragendes Glaubens und des persönlichen Status ihren eigenen Grenzen unterworfenund administrativ ihrem eigenen religiösen Oberhaupt unterstellt.Die Juden wurden als millet anerkannt und unterstanden dem hahambasi,dem Oberrabiner, [...]" 234Der hahambasi soll etwa den gleichen Status und die gleichen Rechteund Pflichten besessen haben wie auch das Oberhaupt der griechischen232 vgl. Snezka Panova, a.a.O.233 vgl. B.Lewis, ebenda, S.118234 Ebenda155

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