13.07.2015 Aufrufe

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Was die Memoirenliteratur betrifft, so existierte unter den Wissenschaftlernlange Zeit die Annahme, dass eine solche <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong><strong>Reich</strong> kaum vorhanden war. Diese falsche und irreführende Annahmebrachte eine zweite mit sich, nämlich dass ein Individualbewusstseininnerhalb der osmanischen Bevölkerung kaum oder gar nicht vor Mittedes 19. Jahrhunderts vorhanden war. 86Jüngste Funde haben allerdings gezeigt, dass diese Behauptung nichtder Wirklichkeit entspricht.Was die Kulturenvielfalt anbelangt, so ist das Osmanische <strong>Reich</strong> sicherlichein Vielvölkerstaat gewesen, der in seiner Zeit ein besonderesPhänomen darstellte, das eingehender betrachtet werden sollte.In der vorliegenden Arbeit wird versucht, ein deutlicheres Verständnisder Beziehung der osmanischen „Hochkultur“ zur„Volkskultur“ und <strong>im</strong> speziellen der musl<strong>im</strong>ischen zur nichtmusl<strong>im</strong>ischenBevölkerung zu entwickeln.Das Osmanische <strong>Reich</strong> überdauerte sechs Jahrhunderte. Diese Tatsachemacht es sehr schwierig, den Begriff der interkulturellen Beziehungen<strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong> innerhalb dieser Zeitspanne zu erfassen.Deshalb ist es sinnvoll, diese in Phasen einzuteilen, welche es erlauben,einen tieferen Einblick in einen jeweiligen Zeitausschnitt auf der Basiseiner entwicklungsgeschichtlichen Herangehensweise zu gewinnen.Begriffe wie Volkskultur und Hochkultur bieten in diesem Zusammenhangeinen äußeren Rahmen, um die so schwierige Thematik zu ordnen.Faroqhi stellt sich gegen die Auffassung, mit den Begriffen „Hochkultur“und „Volkskultur“ eine genaue Analyse der kompliziertenWirklichkeit betreiben zu können: „Bei der Hochkultur erscheint dieSache auf den ersten Blick einfach: Um als ein Mitglied der osmanischenOberschicht anerkannt zu werden, musste man an dieserKultur teilhaben, das heißt, man musste ein Musl<strong>im</strong> sein (Ausnahmen,die es durchaus gab, bestätigen da die Regel), die osmanische Sprache86 ebenda,S. 1465

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!