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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Die Öffnung Konstantinopels für den Islamverschiedene Sichtweisen bezüglich mancher religiöser Fragestellung,sehen z.B. einige Sufis den Unterschied zwischen Islam und Christentumals relativ unwichtig an.Sie betrachten Christen als Brüder und Schwestern, die, genauso wiesie selbst, ein inniges Verhältnis zu Gott anstreben. Über das unterschiedlichvorherrschende Gottesbild wird dabei hinweggesehen. ImVordergrund steht eher das menschliche Wesen und der Charakter deseinzelnen.Ein anderer Aspekt ist der folgende:Der Kern der Offenbarungsreligionen Judentum, Christentum und Islamin ihren ursprünglichen Formen ist gleich. Jedoch wurde sowohldie Botschaft von Moses als auch die Botschaft von Jesus verfälscht.Einige Sufis wollten nun die modernen, verfälschten Formen der Botschaftenvon Moses und Jesus, d.h. das moderne Judentum und dasChristentum der Kirche mit dem Islam, der jedoch nicht verfälschtwurde, zusammenbringen.Viele Derwische dürften daher versucht haben, u.a. zwischen Christenund Musl<strong>im</strong>en zu vermitteln, oder auch zwischen Juden und Musl<strong>im</strong>en,auch wenn die Juden bekanntermaßen erst zu einem späteren Zeitpunktins Osmanische <strong>Reich</strong> einwanderten, denn Juden und Christen gelten<strong>im</strong> Islam als ahlu-l-kitab, Träger von Thora und Evangelium.Im Alltag bot sich best<strong>im</strong>mt die Möglichkeit der Vermittlung z.B. zwischenChristen oder Juden und Musl<strong>im</strong>en an.Es wäre nämlich realitätsfremd zu behaupten, dass es überhaupt keineKonflikte zwischen einzelnen Anhängern der drei großen monotheistischenReligionen <strong>im</strong> Alltag gab. Denn gerade <strong>im</strong> alltäglichen Zusammenleben,zum Beispiel in einem mahalle (siehe weiter unten),kommt die unterschiedliche Lebensweise zum Vorschein und bietet somitAnlass zur interkulturellen oder -religiösen Diskussion.So wie besonders zwischen Juden, Christen und Musl<strong>im</strong>en eventuellaufgrund der unterschiedlichen religiösen Anschauungen vermittelt84

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