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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Auf dem Balkan lebten in mehr oder weniger kompakten GruppenGriechisch-Orthodoxe, Katholiken und in Siebenbürgen eine Anzahlvon Protestanten unter osmanischer Führung.Juden lebten vorwiegend in Istanbul und Thessaloniki (auch Salonikigenannt), aber auch in Bosnien.In Anatolien lebten Griechisch-Orthodoxe und armenische Christen,wobei ihre Anzahl <strong>im</strong> 16. Jahrhundert noch relativ gering war und sichbis zum 19. Jahrhundert stark erhöhte.All diese Gruppen verfügten jeweils noch über eine liturgische Sprache,die sich von der alltäglich gesprochenen unterschied.Die sephardischen Juden sprachen z.B. <strong>im</strong> Alltagsleben einenspanischen 94 Dialekt, den der sprachkundige osmanische Reisende <strong>im</strong>17. Jahrhundert Evliya Çelebi als „jüdisch“ bezeichnete 95 .Unter den griechisch-orthodoxen Bewohnern Zentralanatoliens war eshäufig üblich, <strong>im</strong> Alltag osmanisch zu sprechen und den Kindern türkischeNamen zu geben.Die türkische Namensgebung geschah allerdings nicht aus Zwang heraus,wie beispielsweise in Rußland oder anderen slawischen Gebieten,in denen <strong>im</strong> Zuge der Deportationen und Verfolgungen die Musl<strong>im</strong>egezwungen wurden, sich russische oder slawische Namen zu gebenbzw. einen Suffix an den Namen zu hängen, um russisch oder slawischzu klingen (z.B. Izetbeg wurde zu Izetbegovic [ehem. Staatsoberhauptvon Bosnien-Herzegowina], oder Rahman zu Rahmaninov).Die griechische Sprache wurde hauptsächlich von den Geistlichen inder christlichen Liturgie benutzt.Parallel zur gehobenen Kultur des osmanischen Palastes und der ulemaexistierten verschiedenste Schriftkulturen unter der Ahlu-Dh<strong>im</strong>ma(Dh<strong>im</strong>mis), der nichtmusl<strong>im</strong>ischen Bevölkerung innerhalb des <strong>Osmanischen</strong>Staates.94 Die Juden <strong>im</strong> musl<strong>im</strong>ischen Andalusien (Spanien) wurden zusammen mit den Musl<strong>im</strong>en vonden christlichen Eroberern der „Reconquista“ vertrieben und flohen auf die andere Seite Europas,wieder unter musl<strong>im</strong>ischer Herrschaft, zu den Osmanen.95 vgl.: B. Lewis: The Musl<strong>im</strong> discovery of Europe, Norton (Hrsg.), New York, London 198273

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