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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Die islamische Kultur kann damit aber nicht gemeint sein, da der Islamüber alle Schichten verbreitet war.Natürlich kann an dieser Stelle der Einwand erhoben werden, dass dieNichtmusl<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>, die sog. Dh<strong>im</strong>mis, von der islamischenKultur bzw. der islamischen Glaubensgemeinschaft ausgegrenztwaren. Diese Behauptung wird allerdings dadurch entschärft,dass der Ausschluss aus der islamischen Glaubensgemeinschaft, derumma islamiyya, kein aktives Handlungsmuster war, sondern <strong>im</strong>Gegenteil, dass der Toleranzgedanke des Islam so weit reichte, dasssich Nichtmusl<strong>im</strong>e frei für oder gegen den Islam entscheiden konnten.Wenn nicht die islamische Kultur <strong>im</strong> Gegensatz zur nichtislamischenKultur gemeint ist, kann also beispielsweise die Kultur des Hofes oderdes Serail mit der Aussage Faroqhis angesprochen sein. Naheliegend isthierbei die Annahme, dass Faroqhi Kleiderordnungen u.a. gemeinthaben kann. Denn sie schreibt:„Best<strong>im</strong>mte kulturelle Züge wurden von der Oberschicht vor den Untertanenzur Schau gestellt, um die Trennung von Herrschenden undBeherrschten augenfällig zu machen. Diesem Zweck dienten zum Beispieldie über Jahrhunderte hinweg häufig wiederholten, aber nicht unbedingtbefolgten Kleiderordnungen.“ 102Auch Binswanger n<strong>im</strong>mt dazu Stellung:„Schon um die Wende 14./15. Jahrhundert meldet SCHILTBERGER,in Anatolien würden die Christen blaue, die Juden gelbe Kopfbedeckungentragen (1). Die Gesetzessammlung Mehmeds II. schweigt zudieser Problematik (2). Die nächste Nachricht darüber, dass es denDh<strong>im</strong>mis streng verboten sei, sich wie Musl<strong>im</strong>e zu kleiden, haben wiraus dem zweiten und dritten Dezennium des 16. Jahrhunderts (3), ohneallerdings eine konkrete Unterscheidung zu erfahren. Eine solche teiltdann REGNAULT 1549 aus Jerusalem mit (4): die Musl<strong>im</strong>e tragenweisse, die Christen aber buntscheckige (bigarrez) Turbane.“ 103102 Faroqhi, a.a.O., S. 24103 K. Binswanger: Untersuchungen zum Status der Nichtmusl<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong> des16. Jahrhunderts; mit einer Neudefinition des Begriffes „Dh<strong>im</strong>ma", Dr. Dr. Rudolf Trofenik,München 1977, S. 16581

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