13.07.2015 Aufrufe

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Den spärlichen literarischen Quellen steht allerdings eine große Mengean reichhaltiger und wertvoller Archive gegenüber. Archivierte Sammlungensind noch in vielen Provinzstädten erhalten geblieben, sowohlin der heutigen türkischen Republik als auch in manchen der einstigenosmanischen Provinzen, wie zum Beispiel Damaskus, Aleppo, Jerusalem,Kairo, Sofia und anderen Städten.Von allen am wichtigsten sind wahrscheinlich die ehemaligen <strong>Reich</strong>sarchivein Istanbul, die nach aktuellen Schätzungen über 60.000 gebundeneVerzeichnisse und Briefordner enthalten und vierzehn bisfünfzehn Millionen Dokumente.Diese dort existierenden Unterlagen sind für jeden Lebensaspekt <strong>im</strong><strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong> aufschlussreich, insbesondere in dessen großenZeiten, aber auch in nicht geringem Umfang während der Jahrhundertedes Niedergangs.Die insgesamt zur Verfügung stehenden Quellen lassen sich nach Auffassungosmanisch-jüdischer Geschichtsforscher in drei Hauptgruppenunterteilen - in eine jüdische, eine europäische und eine osmanische,wobei das Quellenmaterial überwiegend auf Türkisch und Arabischexistiert und nur wenig auf Hebräisch oder in europäischen Sprachen.Lewis bemängelt daher die Tatsache, dass „sich wissenschaftliche Studienüber die Geschichte der Juden <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong> fast ausschließlichauf diese beiden Quellengruppen, die jüdische und die europäische,[stützten].Als Ergebnis wurden dann osmanische jüdische Gemeinden häufig sodargestellt, als lebten sie <strong>im</strong> luftleeren Raum, unter nahezu völligerAussparung der <strong>Gesellschaft</strong>en und Staatswesen, zu denen sie gehörten.Daraus folgte gewöhnlich eine schwerwiegende Verzerrung derPerspektive." 225Er verdeutlicht dies anhand eines Exempels:„Die Stellung der Juden als Minderheit in den <strong>Osmanischen</strong> Ländernlässt sich unmöglich einschätzen, ohne dass man gleichzeitig die par-225 Ebenda, S.108149

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!