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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>Hofes oder des Serails, dessen Interesse überwiegend der „schönen“ Literatur<strong>im</strong> Persischen und <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> galt, unterschied.In den Kreisen der osmanischen Zentralbürokratie, deren Mitgliederseit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nur selten auf einer theologischenSchule (medrese) ausgebildet wurden, pflegte man nämlicheine vergleichsweise weltliche Kultur. Viele der osmanischen Bürokratenäußerten sich bezüglich ihrer Religion, des Islam, nur selten.Faroqhi sieht den Grund darin, dass die sog. Bürokraten den Islam alsetwas so Selbstverständliches angesehen haben, dass sie ihn <strong>im</strong> alltäglichenSchriftverkehr nur selten als solchen erwähnt haben.Der Islam war in nahezu allen Lebensbereichen der osmanischen Musl<strong>im</strong>eexistent. Dieses Phänomen, welches auch heutzutage noch in derislamischen Welt zu beobachten ist, äußerte sich auch in besonderemMaße bei den Derwischen.Der Sufismus, dem die Derwische angehören und der großen Wert aufdie Mystik legt, hat seinen Ursprung bei Celaleddin Rumi 89 .Das Milieu der Derwische, in dem es wiederum mehrere kulturelleTraditionen gab, wurde als Teil der Oberschicht anerkannt. Es umfassteallerdings auch Mitglieder der arbeitenden Schichten. Das berühmteZentrum der Derwische und Mevlevis bildete (und bildet noch heute)die Stadt Konya. Sie beherbergt den Mevlana-Serail, den Hof des Sufiordens,der noch heute eine wichtige Literatursammlung mit wertvollenOriginalen führt.In best<strong>im</strong>mten Derwischkreisen, wie etwa bei den genannten Mevlevis,deren Anhänger nicht selten den gehobenen Schichten angehörten,stellten Praktiken wie der zeremonielle Tanz, der von den mus-89 Anhänger des Sufismus, sog. Sufis, geben Rumi noch den Beinamen Mevlana. Mevlana(arab.: maulana} bedeutet, übertragen ins Deutsche, so viel wie unser Herr/Gebieter.67

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