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Multireligiöse Gesellschaft im Osmanischen Reich - Masjid Omar ...

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Multireligiöse <strong>Gesellschaft</strong> und Integration <strong>im</strong> <strong>Osmanischen</strong> <strong>Reich</strong>„Am starken inneren Zusammenhalt der mahallat kann kein Zweifelbestehen."Einige Orientalisten und europäische Religionswissenschaftler, darunterauch Binswanger oder Gust, sehen in derartigen Umsiedlungsaktionenden Verdacht erhärtet, dass es sich dabei um eine gezielte Integrationspolitikvon Seiten des Staates handelt.Einen Anhaltspunkt liefert ihnen die Begebenheit, dass Mehmed II.(Muhammad al-Fatih) nach der Eroberung Konstantinopels die dünnbesiedelteStadt durch Umsiedlungen wiederzubevölkern versucht hat.Dass er dabei zuerst die ansässigen Griechen in die Provinz umsiedelnließ und die so entstandene Lücke durch Griechen von den Inseln, ausder Morea und Anatolien auszugleichen versuchte 207 , kann jedoch auch<strong>im</strong> Zusammenhang damit gesehen werden, dass er versuchte, Ballungenpotentieller Widerstandskräfte zu vermeiden.In den folgenden Jahrzehnten, also nach 1453, lässt sich allerdings einestarke Fluktuation innerhalb der Hauptstadt feststellen.Andernorts findet man aber auch ein anderes Phänomen, nämlich einestarke Zunahme an Menschen, die den Islam annahmen.Hinsichtlich der umgesiedelten Dh<strong>im</strong>mis aus Albanien, die in der neuenUmgebung und durch den Kontakt mit den dort ansässigen Musl<strong>im</strong>en,rasch den Islam zu ihrer Lebensweise machten, sieht Binswangerden Grund der Konversion nicht in der Überzeugung derAlbaner von der islamischen Lehre, sondern nur deshalb, „weil ihnendort keine Kirche zur Verfügung stand“. 208Der Leser kann sich selbst ein Urteil über solche „wissenschaftlichen“Erklärungen Binswangers machen. Nach Binswanger waren also dieAlbaner geistig ein wenig beschränkt.207 vgl.: R. Mantran: Istanbul dans la seconde moitie du XVII. siede; Essai d'histoireinstitutionelle, economique et sociale, Paris 1962 (Bibliotheque archeologique et historique del'Institut Francais d'Archeologique d'Istanbul XII), S. 53208 K. Binswanger, a.a.O., S. 55137

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