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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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92 4 Habitatkonnektivitätsanalyse<br />

Ausbreitungsbarrieren<br />

N<br />

Mittellandkanal<br />

Wälder (etc.)<br />

Untersuchungsflächen<br />

500 0 500 m<br />

Abb. 4-2: Waldbiotope <strong>und</strong> Mittellandkanal als mögliche Ausbreitungsbarrieren im Drömling.<br />

4.4 Methode<br />

Die Habitatkonnektivitätsanalyse beruht auf einem Ansatz von Keitt et al. (1997).<br />

Basierend auf der Perkolationstheorie (Stauffer 1985; s. 4.4.1) <strong>und</strong> der Theorie der<br />

Landschaftsgraphen (Cantwell & Forman 1993; 4.4.2) liefert sie mit der Korrelationslänge<br />

(correlation length; 4.4.3) eine mathematische Repräsentation von Habitatkonnektivität<br />

<strong>und</strong> damit einen aussagekräftigen Landschaftsindex (Gardner et al. 1993).<br />

4.4.1 Perkolationstheorie<br />

Die Perkolationstheorie – in den 40er Jahren <strong>zur</strong> Beschreibung der physikalischen<br />

Eigenschaften von Gelen <strong>und</strong> Polymeren entwickelt (Orbach 1986) – wurde bereits<br />

von verschiedenen Autoren <strong>zur</strong> Analyse der Strukturen heterogener <strong>und</strong> fragmentierter<br />

Landschaften (Gardner et al. 1987; O'Neill et al. 1988b) wie auch der Skalenabhängigkeit<br />

von Bewegungsmustern angewendet (Gardner et al. 1989; Johnson et al.<br />

1992). Die mit der Perkolationstheorie entwickelten Methoden (Stauffer 1985)<br />

ermöglichen eine Analyse zweidimensionaler Gitter, welche im Zusammenhang landschaftsökologischer<br />

Untersuchungen dichotomen bzw. binären Landschaften entsprechen<br />

(With & Crist 1995). In diesen Landschaften gibt es für jede Gitterzelle hinsichtlich<br />

einer bestimmten Eigenschaft, wie z.B. „ist als Habitat geeignet“, nur zwei<br />

Zustände: 0 – Nicht-Habitat oder 1 – Habitat. Räumlich zusammenhängende Habitatzellen<br />

werden als ein Habitatpatch interpretiert, räumlich zusammenhängende<br />

bzw. effektiv verb<strong>und</strong>ene Patches als ein Habitatcluster.<br />

Einer der Fixpunkte bei der Anwendung der Perkolationstheorie in der Landschaftsanalyse<br />

ist das Auftreten von sog. „perkolierenden Clustern“ (Gardner et al. 1987;<br />

With & Crist 1995). Ein solcher Cluster überspannt das gesamte Gitter <strong>und</strong> ermöglicht<br />

so Perkolation durch das Gitter (Gardner et al. 1992; Gardner et al. 1993). In

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