Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
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128 5 Dynamisches Multihabitatmodell – ein räumlich explizites Simulationsmodell<br />
v v<br />
x(<br />
t + 1)<br />
= Bx(<br />
t)<br />
( 5-14 )<br />
Die Matrix B ist dabei die Jacobimatrix, eine lineare Approximation des nichtlinearen<br />
Systems in Gleichgewichtsnähe. Ihre Form für den Fall eines 3⋅3-Leslie-Modells ist in<br />
Gl. ( 5-15 ) dargestellt.<br />
⎛ ∂f<br />
⎜<br />
⎜ ∂n<br />
⎜ ∂f<br />
B = ⎜<br />
⎜ ∂n<br />
⎜ ∂f<br />
⎜<br />
⎝ ∂n<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1<br />
⎛<br />
⎜<br />
∂A<br />
= Anˆ<br />
+<br />
⎜<br />
⎝<br />
∂n1<br />
∂f<br />
∂n<br />
∂f<br />
∂n<br />
∂f<br />
∂n<br />
nˆ<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
2<br />
nˆ<br />
∂f<br />
∂n<br />
∂f<br />
∂n<br />
∂f<br />
1<br />
3<br />
2<br />
3<br />
3<br />
∂n<br />
3<br />
∂A<br />
∂n<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎟ ∂f1<br />
⎟ mit z.<br />
B.<br />
:<br />
⎟ ∂n1<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
2 nˆ<br />
nˆ<br />
∂A<br />
∂n<br />
3 nˆ<br />
⎞<br />
nˆ<br />
⎟<br />
⎠<br />
= a<br />
11<br />
+ n<br />
1<br />
∂a<br />
∂n<br />
11<br />
1<br />
∂a<br />
+<br />
∂n<br />
12<br />
1<br />
∂a<br />
+<br />
∂n<br />
13<br />
1<br />
( 5-15 )<br />
Hierbei entsprechen die f i den rechten Seiten der jeweiligen Differenzengleichungen;<br />
die Ableitungen werden für n ˆ ermittelt (vgl. Caswell 1989; Caswell 1996). Die Stabi-<br />
litätseigenschaften des stationären Zustandes n werden durch den dominanten<br />
Eigenwert λ (B)1 von B bestimmt (nicht zu verwechseln mit λ 1 der Leslie-Matrix). Das<br />
Gleichgewicht ist nur dann stabil, wenn |λ (B)1| < 1 gilt (Beddington 1974; Caswell<br />
1989; 1996; s. 5.3.2). Die Bifurkationstheorie (s. Chow & Hale 1982; Wiggins 1990)<br />
trifft darüber Aussagen, welchen Einfluß der Stabilitätsverlust auf das Systemverhalten<br />
haben kann (s. Cushing 1996; Costantino et al. 1997; Higgins et al. 1997; s. 5.3.2).<br />
5.2.4 Ausbreitung – Räumliche Verknüpfung der Populationsdynamikmodelle<br />
mittels Migration <strong>und</strong> Dispersion<br />
Die Ausbreitung der Tiere stellt die Verbindung zwischen den einzelnen, von den<br />
Lokalpopulationen besiedelten Zellen des Habitatrasters her. Ihre Bedeutung für das<br />
Überleben von Populationen in räumlich strukturierten Lebensräumen wurde bereits<br />
in Zusammenhang mit der Habitatkonnektivitätsanalyse in Abschnitt 4 diskutiert (s.<br />
auch den Boer 1990; Adler & Nuernberger 1994; Dempster et al. 1995b; Lindenmayer<br />
& Possingham 1996a).<br />
Theoretisch betrachtet, entstehen spezifische Bewegungsmuster als Summe einzelner<br />
„Bewegungsereignisse“, die für sich genommen eine passive, stochastische (z.B. Verdriftung)<br />
<strong>und</strong> eine aktive, verhaltensgesteuerte Komponente (z.B. Flucht vor einem<br />
Prädator) aufweisen (Ims 1995). Verschiedene Lebensprozesse sind mit unterschiedlichen<br />
Bewegungsmustern auf verschiedenen Skalen verknüpft (With & Crist 1996):<br />
von der Suche nach Ressourcen im lokalen Patch über die Habitatwahl innerhalb<br />
eines Patchmosaiks bis hin <strong>zur</strong> Migration über Regionen hinweg (Kotliar & Wiens<br />
1990; Morris 1992; 1995; Ims 1995).<br />
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