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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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2.3 Statistische Verfahren der Habitatmodellierung 23<br />

Da diese Informationen nur für eine verringerte Anzahl an Untersuchungsflächen<br />

erhoben wurden, ersetzen die Prognosen dieses Modells diejenigen der in<br />

(2) erstellten Habitateignungskarte auch nur für diese Flächen.<br />

(4) Ableitung der zusätzlichen Nachbarschaftsvariablen (2.2.2) aus den nach den<br />

Schritten (1), (2) bzw. (3) erhaltenen Habitateignungskarten; u.U. Hinzunahme<br />

der Vorkommensnachweise in der unmittelbaren Nachbarschaft (a) bzw. aus<br />

vorangegangenen Untersuchungsjahren (b). Erstellung eines Habitateignungsmodelles,<br />

das zusätzlich diese Prädiktorvariablen berücksichtigt (autologistisches<br />

Modell, vgl. 2.2.2).<br />

2.3 Statistische Verfahren der Habitatmodellierung<br />

In der aktuellen Literatur kommen bei der Erstellung prädiktiver Habitatmodelle aus<br />

Präsenz-Absenz-Daten fast ausschließlich die Verfahren der Diskriminanzanalyse<br />

(vgl. Fisher 1936; Green 1971; Dillon & Goldstein 1984; Backhaus et al. 1996) <strong>und</strong><br />

der logistischen Regression (s. Cox & Snell 1989; Hosmer & Lemeshow 1989; Jongman<br />

et al. 1995; Agresti 1996) <strong>zur</strong> Anwendung. Die logistische Regression wird aufgr<strong>und</strong><br />

weniger scharfer Modellannahmen (Noon 1986), der besseren Klassifizierungsergebnisse<br />

(Efron 1975; Press & Wilson 1978), der ökologischen Interpretierbarkeit<br />

der Regressionsparameter (Brennan et al. 1986) sowie aufgr<strong>und</strong> der Möglichkeit<br />

der gleichzeitigen Verwendung metrischer <strong>und</strong> kategorischer Prädiktorvariablen<br />

(Capen et al. 1986; Noon 1986) häufig bevorzugt (Adler & Wilson 1985). Bei Austin<br />

et al. (1996) <strong>und</strong> Block et al. (1998) führt die logistische Regression in einem Vergleich<br />

mit der Diskriminanzanalyse zu „sparsameren“ <strong>und</strong> robusteren <strong>Modelle</strong>n mit<br />

einer geringeren Anzahl erklärender Variablen. Morrison et al. (1998) konstatieren<br />

eine Ablösung der Diskriminanzanalyse durch die logistische Regression, die auch innerhalb<br />

des Projektes vollzogen wurde (vgl. Schröder 1997; Helms 1997; Schröder<br />

1999 <strong>und</strong> Teppema 1998, unveröff. Dipl.-Arb.). Instruktive Arbeiten der aktuellen<br />

Literatur sind z.B. Lindenmayer (1991), Özesmi & Mitsch (1997), Pereira & Itami<br />

(1991) sowie Peeters & Gardeniers (1998).<br />

Die logistische Regression ermöglicht neben der Vorkommensprognose die Analyse<br />

der Wichtigkeit einzelner Habitatfaktoren bzw. -ansprüche für die Erklärung der<br />

räumlich verteilten Artvorkommen (Lindenmayer et al. 1991; Peeters & Gardeniers<br />

1998). Das Verfahren erlaubt zudem, bestimmte Dimensionen der realisierten Nische<br />

einer Art hinsichtlich einzelner Faktoren quantitativ zu beschreiben (Austin et al.<br />

1990; Pearce et al. 1994; De Swart et al. 1994; Austin et al. 1996). Diese können zum<br />

einen multivariat im Sinne von Hutchinson (1958) als Volumen im multidimensionalen<br />

Hyperraum (Margules et al. 1987; Austin et al. 1990; Pearce et al. 1994), zum<br />

anderen aber auch univariat, d.h. in Bezug auf einen einzelnen Habitatfaktor,<br />

betrachtet werden (z.B. Eyre et al. 1992; Peeters & Gardeniers 1998).

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