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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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112 4 Habitatkonnektivitätsanalyse<br />

4.6.2 Überlegungen <strong>zur</strong> angewendeten Methode<br />

Die landschaftsökologische Literatur bietet eine Vielzahl verschiedener Indices <strong>zur</strong><br />

Charakterisierung <strong>und</strong> Quantifizierung der Heterogenität <strong>und</strong> Konnektivität einer<br />

Landschaft. Dies zeigen die Reviews von Haines-Young & Chopping (1996) sowie<br />

Gustafson (1998) oder auch die Software FRAGSTATS (McGarigal & Marks 1995).<br />

Ohne aber der Versuchung zu erliegen (Gustafson 1998), umfangreiche Indexvergleiche<br />

<strong>und</strong> -analysen wie beispielsweise O'Neill et al. (1988a), Schumaker (1996)<br />

oder Hargis et al. (1998) anzustellen, habe ich mich <strong>zur</strong> Analyse der räumlichen<br />

Habitatstruktur von C. dorsalis auf das hier vorgestellte Verfahren der Habitatkonnektivitätsanalyse<br />

von Keitt et al. (1997) festgelegt. Durch die Verwendung unterschiedlicher<br />

d krit- Werte kann es flexibel an verschiedene Ausbreitungscharakteristiken angepaßt<br />

werden.<br />

Eine Fehlerquelle des Verfahrens ist die Art <strong>und</strong> Weise, in der die Barrieren<br />

berücksichtigt werden. Daß dabei die Kanten – anstelle z.B. sämtlicher Grenzen<br />

zwischen zwei Patches (vgl. Kuhn 1998) – hinsichtlich einer Zerschneidung<br />

untersucht werden, kann in Extremfällen dazu führen, daß benachbarte Flächen<br />

nicht verb<strong>und</strong>en werden, wenn die ihre Mittelpunkte verbindende Kante von einer<br />

Barriere geschnitten wird. Solche selten vorkommenden Fehler werden aber in Kauf<br />

genommen, da dieses Vorgehen eine große Vereinfachung für die programmtechnische<br />

Umsetzung <strong>und</strong> die Rechenzeiten bedeutet.<br />

Die Anwendung der Perkolationstheorie lieferte für ähnliche ökologische Fragestellungen<br />

gut interpretierbare Ergebnisse wie z.B. die Arbeiten von O'Neill et al.<br />

(1988b), Gardner et al. (1989; 1992; 1993) <strong>und</strong> With et al. (1997) zeigen. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Abhängigkeit des Verfahrens von den Ergebnissen der vorher zu erstellenden<br />

Habitatmodelle teilt diese Analyse deren Beschränkungen hinsichtlich ihres<br />

Geltungsbereiches: auch die Konnektivitätsanalyse bezieht sich auf einen „Schnappschuß“<br />

eines dynamischen Systems (vgl. 2.6.1; Gustafson 1998).<br />

4.6.3 Anmerkungen <strong>zur</strong> Datengr<strong>und</strong>lage – Interpretation der binären Karte<br />

Die räumliche Darstellung der mittels der Habitatmodelle berechneten Vorkommenswahrscheinlichkeiten<br />

in Form von Habitateignungskarten (s. 2.4.4; 4.3) ermöglicht<br />

zweierlei Betrachtungsweisen: zum einen als ein kontinuierliches, aber heterogenes<br />

Nebeneinander von Flächen unterschiedlicher Habitatqualität, zum anderen als<br />

eine – vom Klassifikationsschwellenwert abhängige – dichotome oder binäre Landschaft,<br />

die in geeignete <strong>und</strong> ungeeignete Flächen separiert ist (vgl. Addicott et al.<br />

1987: heterogeneity vs. division); s. Abb. 4-20). Damit sind zwei unterschiedliche Interpretationen<br />

räumlicher Struktur <strong>und</strong> Musterbildung (Gould & Stinner 1984) verb<strong>und</strong>en.

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