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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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118 5 Dynamisches Multihabitatmodell – ein räumlich explizites Simulationsmodell<br />

delle häufig Simulationsmodelle (Wiens 1995). Allerdings stellen z.B. die aktuellen<br />

Arbeiten von Rohani et al. (1996), Kaneko (1998) oder Ruxton & Rohani (1999) eine<br />

analytische Herangehensweise an räumliche Populationsmodelle vor. Bei ihnen stehen<br />

Untersuchungen relativ einfacher räumlicher <strong>Modelle</strong> – sogenannter coupled map lattices<br />

(CMLs, s. 5.2.1) – <strong>und</strong> Fragen von Chaos <strong>und</strong> Stabilität in räumlichen Systemen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Räumlich explizite Simulationsmodelle bilden auch die Gr<strong>und</strong>lage von Gefährdungsgradanalysen<br />

(population viability analysis - PVA; Akçakaya 1992; Boyce 1992), die <strong>zur</strong><br />

Abschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit von Populationen durchgeführt werden.<br />

Diese schließen demographische, genetische sowie räumliche Aspekte in die<br />

Analyse ein (z.B. Lindenmayer et al. 1995; Akçakaya & Baur 1996; Akçakaya & Atwood<br />

1997; Root 1998). Eine solche PVA ist auf Gr<strong>und</strong>lage der innerhalb des Projektes<br />

erhobenen Daten für C. dorsalis oder S. grossum im Drömling nicht durchführbar,<br />

weil diese in erster Linie im Hinblick auf die Erstellung von Habitatmodellen<br />

aufgenommen wurden.<br />

Das Methodenkapitel in diesem Abschnitt dokumentiert die Entwicklung des Dynamischen<br />

Multihabitatmodells. Beginnend mit einer kurzen Definition eines zellulären<br />

Automaten in 5.2.1 folgt anschließend eine Einführung in das zugr<strong>und</strong>eliegende<br />

populationsdynamische Leslie-Modell (5.2.2 <strong>und</strong> 5.2.3). Hierbei werden die „klassischen“<br />

Analyseverfahren für den linearen <strong>und</strong> den nichtlinearen Fall vorgestellt<br />

(5.2.2.2 <strong>und</strong> 5.2.3.1). Um die Analysen überschaubar zu halten, bleibt das Modell vergleichsweise<br />

einfach. Für jeden Schritt werden zugleich die Einschränkungen der<br />

gewählten Ansätze sowie Vorschläge zu <strong>Modelle</strong>rweiterungen diskutiert. Nach einer<br />

Darstellung des Ausbreitungsmodells (5.2.4), welches die einzelnen Elemente des zellulären<br />

Automaten verbindet, wird abschließend die Zusammenführung der unterschiedlichen<br />

Teilmodule erläutert (5.2.5). Das Ergebniskapitel gliedert sich in einen<br />

analytischen Teil, der das lokale Modell betrifft (5.3), <strong>und</strong> in einen Teil, in dem die<br />

Ergebnisse numerischer Simulationen vor allem für das räumliche Modell dargestellt<br />

werden (5.4). Da die Diskussion der methodischen Ansätze größtenteils schon im<br />

Methodenteil 5.2 abgehandelt wird, widmet sich die abschließende Diskussion dieses<br />

Abschnitts eher dem theoretischen Aspekt, der sich aus den Simulationen des räumlichen<br />

Modells erschließt (5.5).<br />

5.2 Methodik<br />

Realisiert wird das Dynamische Multihabitatmodell als zellulärer Automat bzw.<br />

coupled map lattice (s. 5.2.1 <strong>und</strong> 5.2.5), dessen regelmäßiges zweidimensionales Gitter –<br />

entweder ein künstliches Habitatmosaik oder eine reale Habitateignungskarte im<br />

Rasterformat – die „Bühne“ der Populationsdynamik darstellt: für jede Zelle dieses<br />

Gitters wird ein Matrixmodell <strong>zur</strong> Abbildung der Populationsdynamik aufgestellt<br />

(Lefkovitch 1965; Caswell 1989; Di Cola et al. 1999). Die Modellparameter des<br />

Matrixmodells hängen von der über Habitatmodelle ermittelten Habitatqualität der

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