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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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5.2 Methodik 123<br />

v<br />

n<br />

v<br />

k<br />

k = A ⋅n<br />

( 5-2 )<br />

0<br />

Aus der Projektionsmatrix lassen sich durch Analyse ihres Eigenwertspektrums<br />

Charakteristika der Population ableiten (vgl. Caswell 1989):<br />

• Die asymptotische Wachstumsrate der Population (finite rate of population increase)<br />

wird durch den dominanten Eigenwert λ 1 der Matrix bestimmt. Dieser determiniert<br />

das asymptotische Verhalten der Population (die intrinsische Wachstumsrate<br />

entspricht ln λ 1): bei λ 1 > 1 wächst sie geometrisch bis ins Unendliche, bei<br />

λ 1 < 1 stirbt sie aus <strong>und</strong> bei λ 1 = 1 bleibt sie stabil. Dahingegen bestimmen die<br />

subdominanten Eigenwerte λ i das kurzfristige, transiente Verhalten der Population.<br />

Dieses kann bei stark dezimierten Populationen in Extinktionsnähe u.U.<br />

wichtiger sein als das asymptotische Verhalten (Burgman et al. 1993).<br />

• Die stabile Stadienverteilung u v entspricht dem (rechten) Eigenvektor der Projektionsmatrix,<br />

der dem dominanten Eigenwert λ1 zugeordnet ist. Sie wird durch Gl.<br />

( 5-3 ) definiert. Gl. ( 5-4 ) zeigt eine vereinfachte Formel <strong>zur</strong> Berechnung der<br />

Elemente von u nach Caswell (1989).<br />

v<br />

v v<br />

λ u = Au<br />

( 5-3 )<br />

1<br />

⎧<br />

⎪<br />

ui<br />

= ⎨ −<br />

λ<br />

⎪<br />

⎩<br />

i+<br />

1<br />

⋅<br />

∏ −<br />

1<br />

i 1<br />

j=<br />

1<br />

p<br />

j<br />

für i = 1<br />

für i > 1<br />

( 5-4 )<br />

Die stabile Stadienverteilung beschreibt das konstante Verhältnis der Ab<strong>und</strong>anzen<br />

der Stadien untereinander, gegen das die Struktur der Population nach hinreichend<br />

langer Projektion <strong>und</strong> unabhängig von den Anfangsbedingungen konvergiert<br />

(Caswell 1989).<br />

• Der reproduktive Wert v wird durch den linken, ebenfalls dem dominanten<br />

Eigenwert λ1 zugeordneten, Eigenvektor der Matrix festgelegt <strong>und</strong> durch Gl.<br />

( 5-5 ) definiert. Er bemißt den „Wert“ der Stadien über die von ihnen zu erwartende<br />

Nachkommenschaft <strong>und</strong> liefert den relativen Beitrag der einzelnen Stadien<br />

<strong>zur</strong> sich ergebenden Populationsgröße. Eine vereinfachte Formel <strong>zur</strong> Berechnung<br />

der Elemente von v nach Caswell (1989) zeigt Gl. ( 5-6 ).<br />

v<br />

v v<br />

λ v = vA<br />

( 5-5 )<br />

1<br />

⎛<br />

⎞<br />

1<br />

s j −1<br />

⎜ ⎟ − j +<br />

vi = ∑⎜∏ Pn<br />

F jλ<br />

⎟ ( 5-6 )<br />

j = i n = i<br />

⎝<br />

⎠<br />

• Die Sensitivität, d.h. die partielle Ableitung des dominanten Eigenwertes λ 1 nach<br />

dem Wert eines Matrixelementes (Gl. ( 5-7 ); Caswell 1978), mißt den Einfluß,<br />

den eine geringe Veränderung eines Matrixelementes auf das asymptotische Verhalten<br />

der Population hat (s. Horvitz & Schemske 1995).

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