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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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68 3 Validierung der Habitatmodelle<br />

Aussagen treffen z.B. Johnson (1981), Cole & Smith (1983) oder Berry (1986) in<br />

Bezug auf Habitatmodelle <strong>und</strong> die Untersuchungen von Art-Habitat-Beziehungen.<br />

In der Literatur finden sich dennoch auch einige Beispiele für Validierungen von<br />

Habitatmodellen, wie beispielsweise die Arbeiten von Lancia (1982), Cook & Irwin<br />

(1985), Raphael & Marcot (1986), Rotenberry (1986) oder Adamus (1995). Explizite<br />

Beispiele für die Anwendung von Resampling-Verfahren (wie z.B. der Kreuzvalidierung,<br />

s. 2.3.4) <strong>und</strong> die Nutzung unabhängiger Daten zeigen z.B. Capen et al. (1986)<br />

<strong>und</strong> Fielding & Haworth (1995). Obwohl in den letzten Jahren eine immense Zahl an<br />

Habitatmodellen veröffentlicht wurde, beschäftigt sich doch nur eine vergleichsweise<br />

geringe Anzahl von Autoren dabei auch mit den Problemen der zeitlichen (z.B. Rice<br />

et al. 1981; Rice et al. 1986; Shirvell 1989; Dennis & Eales 1999) <strong>und</strong> räumlichen<br />

Übertragbarkeit (z.B. Thomas & Bovee 1993; Glozier et al. 1997; Freeman et al.<br />

1997; Leftwich et al. 1997; Özesmi & Mitsch 1997; Lavers & Haines-Young 1997)<br />

bzw. dem gültigen Anwendungsbereich (Bozek & Rahel 1992; Fielding & Haworth<br />

1995) von Habitatmodellen. Dies macht deutlich, daß diesem Punkt nach wie vor<br />

nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Fast alle der oben zitierten Arbeiten<br />

stammen entweder aus der Fischökologie oder der Ornithologie.<br />

Die bereits in 2.1 erwähnte Unterscheidung zwischen prädiktiven <strong>und</strong> erklärenden<br />

Modellansätzen (Williams 1981; Fielding & Haworth 1995; Morrison et al. 1998) zu<br />

berücksichtigen, ist für eine sinnvolle Durchführung der Modellvalidierung wesentlich,<br />

wenngleich ihre Vermischung in der ökologischen Modellierung häufig unvermeidbar<br />

<strong>und</strong> auch nicht unbedingt von Nachteil ist (Caswell 1976). Dabei ordnet<br />

Caswell die schrittweise Bildung von Regressionsmodellen, bei der über Ausschluß<br />

oder Aufnahme einer erklärenden Variable in das Modell mittels eines Tests (hier:<br />

LR-Test, s. Gl. (2-4)) allein auf der Basis ihres Beitrages <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

Modellgüte entschieden wird, als Paradebeispiel prädiktiver <strong>Modelle</strong> ein („canonical<br />

form of purely predictive models: stepwise multiple regression“). Mit der ausführlichen Erläuterung<br />

der ökologischen Bedeutung der Habitatfaktoren (vgl. Noon 1986) wurde<br />

aber in 2.6.4 die über die Prognoseanwendung hinausgehende Plausibilität dieser<br />

<strong>Modelle</strong> herausgestellt <strong>und</strong> der erklärende Charakter dieser <strong>Modelle</strong> aufgezeigt.<br />

Auf der Datengr<strong>und</strong>lage eines Untersuchungsgebietes <strong>und</strong> eines Untersuchungsjahres<br />

erstellte Habitatmodelle erlauben - wenn ihre Übertragbarkeit nicht untersucht<br />

<strong>und</strong> festgestellt wurde - nur Aussagen, die räumlich <strong>und</strong> zeitlich auf die der Modellierung<br />

zugr<strong>und</strong>eliegenden Daten begrenzt sind (Fielding & Haworth 1995). Um<br />

diese lokale Aussagekraft der entwickelten <strong>Modelle</strong> in Richtung allgemeiner Aussagen<br />

zu erweitern, bedarf es ihrer Validierung in räumlicher <strong>und</strong> zeitlicher Dimension (vgl.<br />

Schamberger & O'Neil 1986; Noon 1986; Fielding & Haworth 1995).<br />

Ausgehend von einem bei Thomas & Bovee (1993) bzw. Freeman et al. (1997) vorgestellten<br />

Verfahren wird in diesem Abschnitt eine Methode <strong>zur</strong> Beurteilung der<br />

Übertragbarkeit multivariater Habitatmodelle vorgestellt. Am Beispiel der in Abschnitt<br />

2 entwickelten <strong>Modelle</strong> werden für C. dorsalis ausführlich <strong>und</strong> für S. grossum<br />

weniger ausführlich Möglichkeiten der Überprüfung von Übertragbarkeit dargelegt.<br />

Die Validierung dieser <strong>Modelle</strong> in Raum <strong>und</strong> Zeit wird demonstriert.

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