04.12.2012 Aufrufe

Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 Zusammenfassung 177<br />

der Besiedlungsdynamik vermittelt, daß die Ausbreitung durch eine hohe Fek<strong>und</strong>ität,<br />

eine hohe Ausbreitungsrate sowie eine hohe Habitatqualität gefördert wird. Diese<br />

Parameter werden hinsichtlich ihres Einflusses auf die Stabilität der Lokalpopulationen<br />

<strong>und</strong> der Gesamtpopulation im räumlichen Modell untersucht. Hierbei läßt<br />

sich selbst bei einer unstrukturierten Habitateignungskarte <strong>und</strong> rein deterministischer<br />

Ausbreitung eine vielfältige <strong>und</strong> komplexe Dynamik mit räumlich strukturierten<br />

Oszillationen der Imaginalab<strong>und</strong>anzen feststellen. Bei höheren Ausbreitungsraten<br />

kann es <strong>zur</strong> Synchronisierung der Dynamik sämtlicher Lokalpopulationen kommen,<br />

die große Amplituden der Oszillationen der Gesamtpopulation hervorruft. Dieser<br />

Effekt wird bei dichteabhängiger Ausbreitung noch verstärkt.<br />

Die Stabilität ändert sich in Abhängigkeit von der Ausbreitungsrate nicht, wenngleich<br />

bei chaotischer Dynamik der Lokalpopulationen „Fenster“ mit eingeschränkter<br />

Dynamik zu erkennen sind. So zeigen die Lokalpopulationen im räumlichen Modell<br />

stärker eingegrenzte Ab<strong>und</strong>anzen. Diese Stabilisierung ist aber nicht struktureller Art,<br />

denn die Lokalpopulationen des räumlichen Modells behalten bei entsprechenden<br />

Simulationsparametern ihr chaotisches Verhalten.<br />

Das DMHM liefert eine Plattform, deren dynamisches Verhalten nunmehr relativ gut<br />

verstanden ist. Um drängende Fragen aus dem Bereich der <strong>Naturschutz</strong>biologie mit<br />

seiner Hilfe zu beantworten, muß es an die spezifischen Gegebenheiten angepaßt<br />

<strong>und</strong> mit Leben gefüllt, d.h. auf adäquater Datengr<strong>und</strong>lage parametrisiert werden.<br />

Dann können z.B. die Auswirkungen räumlich <strong>und</strong> zeitlich korrelierter Habitatveränderungen<br />

untersucht oder die Wahrscheinlichkeit für Wiederbesiedlungen nach<br />

lokalen Extinktionen im räumlichen Kontext ermittelt werden. Es wäre dann ein<br />

wertvolles Werkzeug für den <strong>Naturschutz</strong>.<br />

Die entwickelten <strong>und</strong> durch räumliche <strong>und</strong> zeitliche Modellübertragungen validierten<br />

statistischen Habitatmodelle leisten hierzu auf einer anderen Ebene ihren Beitrag. Sie<br />

ermöglichen eine Formalisierung der Art-Habitat-Beziehung, die sowohl erklärend<br />

als auch prädiktiv eingesetzt werden kann. Daß sich dabei Erfassungsaufwand,<br />

Prognosegüte <strong>und</strong> generelle Anwendbarkeit nicht gleichzeitig optimieren lassen, zeigt<br />

die Arbeit. Ebenso wird deutlich, wie wichtig eine adäquate Repräsentation der räumlichen<br />

Zusammenhänge ist, wenn man versucht, das Mosaik der Lebensräume auf<br />

den verschiedenen relevanten Skalenebenen zu beschreiben <strong>und</strong> zu verstehen. Die<br />

Habitatkonnektivitätsanalyse stellt dazu einen vielversprechenden Ansatz dar.<br />

Die eher theoretische Aspekte behandelnde Analyse des Dynamischen Multihabitatmodells<br />

führt <strong>zur</strong> Fragestellung der Stabilität in räumlich heterogenen Popu-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!