Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
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130 5 Dynamisches Multihabitatmodell – ein räumlich explizites Simulationsmodell<br />
Hastings 1993). Ähnlich zum Ansatz bei der Fek<strong>und</strong>ität (Gl. ( 5-10 )) kann für die<br />
Ausbreitungsrate aber auch ein dichte- <strong>und</strong> habitatqualitätsabhängiger Zusammenhang<br />
angenommen (vgl. Ruxton 1996a; Ruxton & Rohani 1999) <strong>und</strong> ebenfalls durch<br />
einen Weibull-Ansatz modelliert werden (Wagner et al. 1984; Richter & Söndgerath<br />
1990). In diesem Fall muß für jeden Zeitschritt <strong>und</strong> jede Zelle des Rasters die Ausbreitungsrate<br />
nach Gl. ( 5-17 ) berechnet werden.<br />
m [ x,<br />
y]<br />
= m<br />
t<br />
max<br />
α<br />
⎛ ⎛ I ⎞ ⎞<br />
⎜ ⎜ t[<br />
x,<br />
y]<br />
−<br />
⎟ ⎟<br />
⎜ − ⎝ 100⋅HSI[<br />
x,<br />
y]<br />
1 e<br />
⎠ ⎟<br />
( 5-17 )<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎝<br />
⎠<br />
In Gl. ( 5-17 ) bezeichnet m max den maximalen Anteil an Imagines, der eine Zelle verläßt<br />
(z.B. 20% in Abb. 5-3). Bei steigender Individuendichte beschreibt Gl. ( 5-17 )<br />
eine asymptotisch bis auf den Wert von m max ansteigende Ausbreitungsrate. Die<br />
Stärke des Anstiegs wird analog zu Gl. ( 5-10 ) durch einen Formparameter α variiert.<br />
Ausbreitungsrate [Anteil der Imagines]<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,10<br />
0,05<br />
HSI = 0.1<br />
HSI = 0.5<br />
HSI = 1.0<br />
0,00<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Dichte [Anzahl adulter Tiere]<br />
Abb. 5-3: Abhängigkeit der Ausbreitungsrate von der Dichte für die Habitatqualitäten<br />
HSI = 0.1; 0.5 <strong>und</strong> 1. Die maximale Ausbreitungsrate mmax liegt bei 0.20 (Formparameter:<br />
α = 4).<br />
Nach Ermittlung der Ausbreitungsrate wird bestimmt, wie sich die abwandernden<br />
Individuen auf die vier Nachbarzellen verteilen. Dabei sind verschiedene Ausbreitungsmodi<br />
möglich: deterministisch oder stochastisch in Kombination mit gerichteter<br />
bzw. ungerichteter Ausbreitung:<br />
• Bei der deterministischen Ausbreitung werden alle emigrierenden Tiere anteilig<br />
auf die vier Nachbarzellen verteilt. Erfolgt die deterministische Ausbreitung gerichtet,<br />
so werden die jeweiligen Populationsanteile q i , welche in die i = 1 bis 4<br />
Nachbarzellen emigrieren, gemäß Gl. ( 5-18 ) proportional <strong>zur</strong> Habitatqualität in<br />
der Nachbarschaft berechnet. Im ungerichteten Fall betragen diese Anteile jeweils<br />
¼, so daß jede Nachbarzelle 25% der abwandernden Tiere erhält.