Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
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132 5 Dynamisches Multihabitatmodell – ein räumlich explizites Simulationsmodell<br />
Wie bei der Fek<strong>und</strong>ität ist auch an dieser Stelle zu betonen, daß der dichteabhängige<br />
Weibull-Ansatz nur einen der vielen möglichen, in der Literatur beschriebenen Modellansätze<br />
darstellt (z.B. Fahrig 1991; Ruxton 1996a) <strong>und</strong> bislang nicht durch experimentelle<br />
Arbeiten zum Ausbreitungsverhalten der Art gestützt wird. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
geringen Mobilität sind sowohl die Ausbreitungsdistanz (nur in direkt benachbarte<br />
Zellen) als auch die Ausbreitungsrate (durch m bzw. m max) beschränkt. Diese Limitierungen<br />
können bei Bedarf aufgehoben werden. Denkbar ist z.B. für C. dorsalis eine<br />
<strong>Modelle</strong>rgänzung für mobilere, langflügelige Individuen, deren Auftreten ebenfalls<br />
dichteabhängig <strong>und</strong> stochastisch modelliert werden kann (vgl. Johst & Brandl 1997).<br />
Ebenso kann die explizite Berücksichtigung von Dispersionsbarrieren, wie z.B. Waldbiotopen<br />
oder Straßen, die nicht überw<strong>und</strong>en werden können (z.B. Weidemann et al.<br />
1996; Kappler 1997), oder von „Ausbreitungsschienen“ in das Modell integriert<br />
werden. Auch eine dichteabhängige Beschränkung der Immigration ist denkbar (vgl.<br />
Dempster et al. 1995b).<br />
5.2.5 Verknüpfung der Teilmodule zum Dynamischen Multihabitatmodell<br />
Die Beschreibung des zellulären Automaten in 5.2.1 aufgreifend wird die Verknüpfung<br />
der einzelnen Teilmodule zum Dynamischen Multihabitatmodell noch einmal<br />
zusammengefaßt. Ein Fließschema des lokalen Modells zeigt Abb. 5-5.<br />
+<br />
Imagines<br />
vorhanden?<br />
-<br />
Initialisierung:<br />
Berechnung der Habitatqualität<br />
Festlegung der Startpopulation<br />
Berechnung der Migrationsrate <strong>und</strong> -richtung<br />
Ausbreitung der Imagines:Ab- <strong>und</strong> Zuwanderungen<br />
Berechnung der aktuellen Fek<strong>und</strong>ität<br />
Projektion der Population<br />
Auswertung<br />
-<br />
Abbruch?<br />
t = t ENDE ?<br />
+<br />
+<br />
Imagines<br />
vorhanden?<br />
Abb. 5-5: Fließschema für eine einzelne Habitatzelle des Dynamischen Multihabitatmodells <strong>zur</strong><br />
Verdeutlichung des internen Programmablaufs.<br />
Abb. 5-5 stellt den internen Programmablauf auf jeder einzelnen Habitatzelle dar.<br />
Ausgehend von einer Anfangspopulation, in der bei den hier vorgestellten Simulationen<br />
<strong>zur</strong> Diskretisierung der Phänologie (vgl. Tab. 1-2) nur ein Stadium belegt ist,<br />
-