Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.4 Simulationsergebnisse 161<br />
5.4.2.5 Ergebnisse für strukturierte Habitateignungskarten – Analyse der Effekte von<br />
Ausbreitungsrichtung <strong>und</strong> -art<br />
Ein wichtiges Ergebnis in 5.4.2.1 ist die Abhängigkeit der Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
von der Habitatqualität (vgl. Abb. 5-18 in 5.4.2.1), die sich über die Abhängigkeit<br />
der Reproduktion von der Qualität des Habitats erklären läßt. Die Analyse der Dynamik<br />
wiederaufgreifend folgt hier eine Untersuchung strukturierter Habitateignungskarten.<br />
Diese unterscheiden sich von den unstrukturierten Rasterkarten der in 5.4.2.2<br />
bis 5.4.2.4 untersuchten <strong>Modelle</strong> durch unterschiedlich breite Regionen verringerter<br />
Habitatqualität bzw. zusätzlich in diesen Regionen angeordnete Trittsteinhabitate<br />
optimaler Qualität. Im Zuge dieser Darstellungen werden auch die Effekte der gerichteten<br />
Ausbreitung (<strong>zur</strong> Habitatqualität in der Nachbarschaft proportionalen Ausbreitung,<br />
s. 5.2.4) sowie der stochastischen Ausbreitung (s. 5.2.4) untersucht.<br />
Schränken Regionen schlechter Habitatqualität die Ausbreitung ein?<br />
Bei der Besiedlung <strong>und</strong> „Überwindung“ von Regionen weniger oder ungeeigneten<br />
Habitats kommt es darauf an, ob es der Population gelingt, innerhalb einer Region<br />
mit geringer Habitatqualität soviel Nachwuchs zu produzieren, daß sie sich dort nicht<br />
nur etablieren kann, sondern auch genügend Individuen <strong>zur</strong> weiteren Ausbreitung<br />
<strong>zur</strong> Verfügung stehen. Für Habitateignungskarten mit unterschiedlich breiten Regionen<br />
II <strong>und</strong> IV unterschiedlicher Habitatqualität werden deshalb Schwellenwerte von<br />
Fmax dafür ermittelt, daß mindestens eine Habitatzelle in Region V bis zum 200.<br />
Simulationsjahr besiedelt wird (Tab. 5-3; Anfangsbedingung: s. 5.4.2.1). Untersucht<br />
werden dabei die gerichtete <strong>und</strong> die ungerichtete deterministische Ausbreitung (s.<br />
5.2.4). Niedrige Schwellenwerte bedeuten, daß bei einer höheren maximalen Fek<strong>und</strong>ität<br />
die Besiedlung der gesamten Rasterfläche entsprechend schnell von statten geht.<br />
Bei Werten von Fmax , die unterhalb der Schwellenwerte liegen, gelingt keine nennenswerte<br />
Ausbreitung über Region I hinaus. Es gelangen dann zwar immer emigrierende<br />
Individuen in Region II, doch können sie dort entweder gar keine Populationen oder<br />
aber keine Populationen, die auch wieder genügend Emigranten <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stellen können, etablieren. Die Habitate geringer Qualität sind dann als Senkenhabitate<br />
(sensu Pulliam 1988; Pulliam & Danielson 1991) anzusehen, da ihre Besiedlung<br />
immer auf Einwanderung aus Nachbarzellen angewiesen ist (vgl. hellgraue Streifen<br />
am Rand der Regionen II <strong>und</strong> IV in Abb. 5-28 bei Fmax = 30 bzw.<br />
Fmax = 40 Eier/Imago). Dementsprechend fungieren dann die besiedelten Habitate in<br />
den Regionen besserer Qualität als Quellenhabitate, von denen jedes Jahr Imagines<br />
auf die ungeeigneten Nachbarflächen diff<strong>und</strong>ieren.