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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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172 5 Dynamisches Multihabitatmodell – ein räumlich explizites Simulationsmodell<br />

Bei einfacher lokaler Dynamik werden also komplexe räumliche Muster erzeugt <strong>und</strong><br />

sichtbar, wenn diese Dynamik mit räumlich eingeschränkter Ausbreitung (<strong>und</strong>/oder<br />

Interaktionen) verknüpft ist. Hanski (1999) hält dies für die gr<strong>und</strong>sätzlich neue<br />

Erkenntnis, die mit der Modellierung durch rasterbasierte <strong>Modelle</strong> verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung <strong>zur</strong> räumlichen Dynamik <strong>und</strong> Stabilität lassen sich<br />

wie folgt zusammenfassen:<br />

• Die Dynamik der Lokalpopulationen wird vor allem durch die Stärke der Dichteabhängigkeit<br />

der Reproduktion bestimmt (Abb. 5-22 <strong>und</strong> Abb. 5-23). Die Größe<br />

stabiler Lokalpopulationen oder die Extrema der auftretenden Oszillationen entsprechen<br />

den durch das nicht-räumliche Modell vorgegebenen Schwankungsbreiten<br />

(Abb. 5-19 bis Abb. 5-23). Die Abb. 5-19 bis Abb. 5-21 verdeutlichen, daß<br />

die Ausbreitung nach Überschreiten einer kritischen Ausbreitungsrate m, die von<br />

Fmax abhängt, zu einer Synchronisation der lokalen Dynamiken führen kann (vgl.<br />

Ranta et al. 1998; Ranta et al. 1999; Ruxton & Rohani 1999). Diese Synchronisation<br />

– d.h. über die gesamte Simulationsfläche bzw. große Teile von ihr phasengleich<br />

fluktuierende Lokalpopulationen – bedeutet für die Gesamtpopulation, daß sie<br />

mit z.T. sehr großen Amplituden oszilliert (Abb. 5-21 C & D; Abb. 5-23 D & E).<br />

• Für die dort berücksichtigte spezielle Ausgangssituation zeigen Abb. 5-19 <strong>und</strong><br />

Abb. 5-20 die mit der Synchronisation durch zunehmende Ausbreitungsraten<br />

verb<strong>und</strong>ene Abfolge räumlicher Muster: fein strukturiert – grob strukturiert –<br />

synchronisiert. Abb. 5-21 zeigt parallel zu Abb. 5-20 die mit zunehmendem m<br />

verb<strong>und</strong>ene Vergrößerung der Amplitude der Oszillation der Gesamtpopulation.<br />

• Ob <strong>und</strong> für welche Ausbreitungsraten die Synchronisation erreicht wird, ist von<br />

der Stärke der Dichteabhängigkeit der Reproduktion abhängig. Bei geringen<br />

Werten von Fmax reicht eine geringe Ausbreitungsrate (Abb. 5-23 D & E), bei<br />

hohen Fmax-Werten wird sie gar nicht erreicht (Abb. 5-23 F). Im letzten Fall<br />

gleichen sich die stark oszillierenden Lokalpopulationen in der Summe aus, <strong>und</strong><br />

die Oszillationen der Gesamtpopulation sind auf einen vergleichsweise engen<br />

Bereich beschränkt (Abb. 5-23 F).<br />

• Wie die Abb. 5-23 A bis C verdeutlichen, ändert sich die prinzipielle Stabilität<br />

nicht in Abhängigkeit von m (vgl. Rohani et al. 1996) Bei chaotischer Dynamik<br />

der Lokalpopulationen sind gewisse „Fenster“ mit eingeschränkter Dynamik zu<br />

erkennen (Abb. 5-23 B & C).<br />

Die Startparameter wie Anzahl <strong>und</strong> Position(en) der anfänglich besiedelten Habitatzellen<br />

sowie die Größe der Startpopulation(en) beeinflussen zwar das Erscheinungsbild<br />

der emergierenden räumlichen Strukturen <strong>und</strong> die Zeitdauer bis zu ihrer Ausbildung,<br />

ihre Existenz hängt aber nicht von ihnen ab. Auch haben die Anfangsbedingungen<br />

keinen Einfluß auf die generelle Stabilität der <strong>Modelle</strong>, wie der Vergleich der<br />

verschiedenen Bifurkationsdiagramme zeigt (s. Lokalpopulation: Abb. 5-22 A <strong>und</strong><br />

Abb. A5-5 A; Gesamtpopulation: Abb. 5-22 B, Abb. 5-24 B <strong>und</strong> Abb. A5-5 C). Die<br />

beobachteten räumlichen Muster <strong>und</strong> oben diskutierten Stabilitätsbedingungen

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