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Zwischen Naturschutz und Theoretischer Ökologie: Modelle zur ...

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116 4 Habitatkonnektivitätsanalyse<br />

von immenser Bedeutung ist. Da die Habitatqualität auf den Flächen aufgr<strong>und</strong> der<br />

landwirtschaftlichen Bewirtschaftung von Jahr zu Jahr <strong>und</strong> innerhalb eines Jahres<br />

Veränderungen unterworfen ist (s. Abschnitt 3), kann auch der bei der Erstellung der<br />

zugr<strong>und</strong>eliegenden Karte gewählte Untersuchungszeitpunkt bzw. -raum von großer<br />

Bedeutung sein.<br />

Die große Relevanz der artspezifischen Ausbreitungsdistanzen im Zusammenspiel<br />

mit den gebietsspezifischen Habitatdistanzen macht deutlich, wie wichtig es ist, für<br />

die der Analyse zugr<strong>und</strong>eliegenden Datenerhebungen eine adäquate räumliche Auflösung<br />

zu wählen. Sie sollte sicherstellen, daß alle relevanten Patches mit Korridorbzw.<br />

Trittsteinfunktion erfaßt werden können. Im Drömling würde z.B. eine Nichtberücksichtigung<br />

der Gräben aufgr<strong>und</strong> einer zu groben Auflösung eine erhebliche<br />

Unterschätzung der Konnektivität bedeuten. Spezifische Untersuchungen <strong>zur</strong> Barrierenwirkung<br />

verschiedener natürlicher <strong>und</strong> anthropogener Landschaftselemente (z.B.<br />

Weidemann et al. 1996; Kappler 1997) erhöhen zudem die Verläßlichkeit der Modellaussagen,<br />

die auch stark von diesem Aspekt abhängen.<br />

Wesentlich ist: bei allen Bemühungen, die Habitatvernetzung zu quantifizieren <strong>und</strong><br />

den Einfluß der Habitatkonnektivität auf die Aussterbewahrscheinlichkeit von<br />

lokalen Populationen <strong>und</strong> Metapopulationen abzuschätzen (z.B. Fahrig & Merriam<br />

1985; Lacy & Lindenmayer 1995; Hess 1996; Swart & Lawes 1997; Brooker et al.<br />

1999), darf nicht vergessen werden, daß der Verlust von Habitat eine weitaus größere<br />

Bedeutung für das Überleben oder Aussterben der Arten hat, als seine<br />

Fragmentierung (Fahrig & Merriam 1985; Andrén 1994; Fahrig 1997; Bender et al.<br />

1998). Dies gilt um so mehr, da die auf die Habitatzerstörung <strong>zur</strong>ückgehende Abnahme<br />

an Biodiversität möglicherweise mit erheblicher Verzögerung <strong>und</strong> erst nach<br />

Überschreiten unbekannter Schwellenwerte des Habitatverlustes eintritt (extinction<br />

debt; Tilman et al. 1994), weshalb Monitoringprogramme <strong>und</strong> Trendanalysen unter<br />

Umständen ein fälschliches Gefühl der Sicherheit vermitteln (Kareiva & Wennergren<br />

1995).

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